Steinmeier in London: Ein Staatsbesuch für Freundschaft und Versöhnung

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Bundespräsident Steinmeier besucht Großbritannien, erinnert an die Vergangenheit und stärkt die deutsch-britischen Beziehungen.

Bundespräsident Steinmeier besucht Großbritannien, erinnert an die Vergangenheit und stärkt die deutsch-britischen Beziehungen.
Bundespräsident Steinmeier besucht Großbritannien, erinnert an die Vergangenheit und stärkt die deutsch-britischen Beziehungen.

Steinmeier in London: Ein Staatsbesuch für Freundschaft und Versöhnung

Am 4. Dezember 2025 stattete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem Vereinigten Königreich einen historischen Besuch ab. Dieser Staatsbesuch markiert den ersten Besuch eines deutschen Staatsoberhaupts seit 27 Jahren, der letzte fand 1998 statt. Während seines Aufenthalts in London wurde Steinmeier mit militärischen Ehren auf Schloss Windsor empfangen und nahm an einem Staatsbankett teil, das im Rahmen seines offiziellen Besuchs stattfand. Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender wurden dabei von König Charles III. und Königin Camilla herzlich empfangen, wobei eine Kutschfahrt durch Windsor die festlichen Zeremonien abrundete. Besonders bemerkenswert war, dass König Charles III. auf seine deutschen Wurzeln hinwies und um engere Beziehungen zwischen den beiden Ländern warb. Er fordert eine tiefere Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Großbritannien, die durch den jüngst unterzeichneten Kensington-Vertrag weiter gefestigt werden soll, welcher die Kooperation nach dem Brexit stärken möchte.

In seiner Ansprache am Abend betonte Steinmeier, dass „aus Trümmern blühende Städte und aus Feinden Freunde geworden sind“. Er erinnerte an die gemeinsamen Schicksale und das Leid, das beide Nationen im Zweiten Weltkrieg erlitten haben. Der Besuch hat somit auch einen klaren Rückblick auf die dunklen Kapitel der Geschichte, insbesondere die Taten der Nazis in Großbritannien, zum Ziel. Im Rahmen dieses Gedenkens wird Steinmeier am Freitag die Kathedrale von Coventry besuchen, die im Zweiten Weltkrieg durch deutsche Bomben zerstört wurde.

Ein denkwürdiger Gedenktag in Coventry

Es wird ein besonders emotionaler Tag werden, wenn Steinmeier zusammen mit dem Herzog von Kent einen Kranz an der Kathedrale von Coventry niederlegt. Dieser Akt wird die Opfer der Bombardierungen sowohl in Coventry als auch in Dresden würdigen. Der Coventry Blitz im November 1940 führte zum Verlust von 568 Menschenleben und zur Zerstörung der ehrwürdigen Kathedrale. Während des Gedenkens wird Steinmeier auch an einem Gebetsgottesdienst teilnehmen. Die Stadt Coventry pflegt enge Beziehungen zu den deutschen Städten Kiel und Dresden, was die Versöhnung zwischen den Völkern symbolisiert.

Der Staatsbesuch umfasste mehrere weitere Programmpunkte, darunter Besuche der Bobby Moore Academy sowie des Victoria and Albert East Storehouse, die Steinmeier tiefere Einblicke in die britische Gesellschaft und deren Werte boten. Zudem fand ein Austausch mit Ehrenamtlichen im Schloss Windsor und ein Gespräch mit Premierminister Keir Starmer über zukünftige wirtschaftliche und politische Kooperationen statt.

Einblick in die Geschichte

Steinmeier beabsichtigt, auch die neue Kathedrale von Coventry zu besichtigen. Zudem wird er am Vorabend den Gräbern von Königin Elizabeth II. eine Visite abstatten, was den feierlichen Charakter seines Besuchs verstärkt. Des Weiteren wird der Bundespräsident an der Universität Oxford geehrt, wo ihm die Ehrendoktorwürde verliehen wird. Diese Ehrung kann als Zeichen dafür gedeutet werden, dass die deutsch-britischen Beziehungen nicht nur historisch, sondern auch akademisch relevanten Boden finden.

Dieser dritte Tag seines stationären Besuchs rundet ein Ereignis ab, das sowohl einen Blick in die Vergangenheit wagt, als auch den Weg für eine freundschaftliche Zukunft ebnet. Mit seinem Besuch in Coventry und den Aktionen, die Steinmeier unternehmen wird, wird deutlich, dass Freundschaft und Versöhnung nicht nur Worte, sondern handfeste Taten sind, die in der gemeinsamen Geschichte der beiden Nationen verwurzelt sind.