Chinas Wirtschaft trotzt Handelskrieg: 5,3% Wachstum im ersten Halbjahr

Chinas Wirtschaft trotzt Handelskrieg: 5,3% Wachstum im ersten Halbjahr
Die wirtschaftliche Lage Chinas zeigt sich auch 2025 als ein spannendes Thema mit vielen Facetten. Laut einem Bericht der FAZ wächst die chinesische Wirtschaft im ersten Halbjahr um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders bemerkenswert ist, dass das Wachstumsziel der chinesischen Regierung für das gesamte Jahr bei fünf Prozent liegt. Ein solider Anstieg, doch die hohen Importzölle, die von den USA verhängt wurden, fielen in fast der Hälfte des Zeitraums nieder. Diese Zölle scheinen das wirtschaftliche Umfeld erheblich beeinflusst zu haben.
Im zweiten Quartal des Jahres konnte man ein Wachstum von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal beobachten. Trotz der Handelskonflikte bleibt der Außenhandel der Haupttreiber der Wirtschaft. So stiegen die Exporte im ersten Halbjahr um 5,9 Prozent, auch wenn die Exporte in die USA um 10,9 Prozent zurückgingen. Doch dies wurde durch hohe Zuwächse in anderen Regionen ausgeglichen – nach Südostasien stiegen die Exporte um 13 Prozent, nach Afrika sogar um 21,6 Prozent.
Herausforderungen für die chinesische Wirtschaft
Die Unsicherheit bleibt ein ständiger Begleiter, insbesondere angesichts eines 90-tägigen Waffenstillstands zwischen China und den USA, der im Mai vereinbart wurde. Auch stagnierende Konsumentenpreise und ein seit fast drei Jahren fallender Erzeugerpreis deuten auf wirtschaftliche Schwierigkeiten hin. Diese Stagnation wird von der Öffentlichkeit zunehmend hinterfragt, da viele die offiziellen Wachstumszahlen für nicht zuverlässig halten.
Politische Maßnahmen und zukünftige Ausblicke
Wie Tagesspiegel berichtet, plant China jedoch, auf diese Herausforderungen zu reagieren. Auf dem Volkskongress in Peking wurden Maßnahmen vorgestellt, die eine Erhöhung des Konsums und eine Verbesserung der sozialen Sicherheit zum Ziel haben. Ministerpräsident Li Qiang attestierte dem Welthandel tiefgreifende Veränderungen und zugesicherte Investitionen von 300 Milliarden Yuan (umgerechnet gut 38 Milliarden Euro) in ein Eintauschprogramm für neue Maschinen und Fahrzeuge.
Zusätzlich sollen über 12 Millionen neue Stellen für Uni-Absolventen in städtischen Gebieten geschaffen werden. In der Zukunft möchte China stark auf innovative Technologien setzen, vor allem im Bereich Künstlicher Intelligenz und Elektrofahrzeuge. Ein Augenmerk wird auch auf die Stabilisierung des Immobiliensektors gelegt, um die Wirtschaft zu unterstützen.
Ein Konflikt mit weitreichenden Folgen
Die Tatsache, dass der Handelskonflikt zwischen den USA und China nicht nur bilateral, sondern auch global zum Thema wurde, belegt die Statista Analyse. In den USA wird China als Bedrohung für nationale Interessen wahrgenommen, während Peking eine multipolare Weltordnung anstrebt. Dieser Konflikt hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische und sicherheitspolitische Dimensionen und könnte sich in Zukunft weiter zuspitzen.
Die geopolitischen Spannungen, verstärkt durch militärische Aktivitäten und die Unterstützung Chinas für Russland, lassen vermuten, dass die internationale Ordnung vor einem Wendepunkt steht. Mit einem wachsenden Fokus auf technologische Unabhängigkeit und Investitionen in kritische Technologien könnte China in einer entscheidenden Position stehen – auch wenn die wirtschaftlichen Herausforderungen nicht von der Hand zu weisen sind.