Frauen im Aufstieg: Mehr Chefinnen in deutschen Stadtunternehmen!

Der Frauenanteil in Führungsetagen kommunaler Unternehmen in Deutschland steigt leicht, bleibt aber unter den angestrebten Zielen.

Der Frauenanteil in Führungsetagen kommunaler Unternehmen in Deutschland steigt leicht, bleibt aber unter den angestrebten Zielen.
Der Frauenanteil in Führungsetagen kommunaler Unternehmen in Deutschland steigt leicht, bleibt aber unter den angestrebten Zielen.

Frauen im Aufstieg: Mehr Chefinnen in deutschen Stadtunternehmen!

In Deutschland wird die Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen in kommunalen Unternehmen zunehmend sichtbar. Eine aktuelle Studie der Zeppelin-Universität Friedrichshafen hat ergeben, dass der Frauenanteil in den Chefetagen städtischer Firmen im April 2023 bei 23,0 % lag – ein Anstieg um 0,9 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und um 3,5 Punkte im Fünf-Jahres-Vergleich. Dennoch bleibt dieser Wert unter dem politischen Ziel der Parität sowie den 24,7 % der Dax-40-Unternehmen. Die Süddeutsche berichtet, dass von insgesamt 2.126 Posten in Vorstand, Geschäftsleitung oder Geschäftsführung lediglich 488 mit Frauen besetzt sind.

Die Studie untersuchte 1.456 kommunale Unternehmen in 69 Städten und hat auch die neu besetzten Top-Posten unter die Lupe genommen. In den letzten Jahren konnten 30,7 % dieser Stellen mit Frauen besetzt werden, was einen Anstieg von 2,8 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr ausmacht. Besonders hervorzuheben ist Hannover, das mit einem Frauenanteil von 56,3 % an der Spitze steht, gefolgt von Weimar (55,6 %) und Greifswald (53,8 %). Während in Ostdeutschland der Frauenanteil bei 24,7 % liegt, kommen westdeutsche Städte nur auf 19,1 %.

Herausforderungen auf dem Weg zur Gleichstellung

Doch trotz dieser Fortschritte gibt es nach wie vor bedeutende Hindernisse, die Frauen in Führungspositionen daran hindern, gleichwertig anerkannt zu werden. Neben Geschlechterstereotypen, die dazu führen, dass Frauen oft als weniger durchsetzungsfähig wahrgenommen werden, gibt es auch die berühmte „gläserne Decke“, die unerhört viele Frauen vom Aufstieg abhält. Oftmals übernehmen Frauen auch den Großteil der Care-Arbeit, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stark erschwert.

Ein weiterer Aspekt sind die doppelten Standards, die an Frauen angelegt werden; während Männer die Freiheit haben, Fehler zu machen, wird bei Frauen oft jede Unzulänglichkeit kritischer beurteilt. Im Rahmen der Studie wurden zudem konkrete Lösungsvorschläge erarbeitet, um diese Hürden zu überwinden. Der Städte- und Gemeindebund nennt die Einführung eines Public Governance Codex zur Förderung des Frauenanteils als einen Ansatz. Hierzu gehören auch verbindliche Gleichstellungsziele und geschlechtsneutrale Auswahlprozesse, um faire Chancen zu gewährleisten.

Der Weg nach vorne

Zusätzliche Maßnahmen, wie familienfreundliche Arbeitszeitmodelle und Mentoring-Programme, sollen dabei helfen, eine moderne und inklusive Unternehmenskultur zu schaffen. Unternehmen sind aufgefordert, jährlich über die Umsetzung von Gleichstellungszielen zu berichten und ihre Fortschritte in diesem Bereich transparent zu machen. Diese Maßnahmen sind nicht nur notwendig, um der Gleichstellung der Geschlechter gerecht zu werden, sondern sie fördern auch die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung unserer Städte.

Die Studie zeigt klar, dass Vielfalt in Führungsteams nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit ist; sie trägt auch zu besseren Entscheidungen und innovativen Lösungsansätzen bei. Die aktuellen Entwicklungen in den kommunalen Unternehmen sind ein Schritt in die richtige Richtung, doch bis zur vollständigen Gleichstellung haben wir noch einen langen Weg vor uns.