Getreideernte in Westfalen: Weizen unter Druck durch Wetter und Preise!

Getreideernte in Westfalen: Weizen unter Druck durch Wetter und Preise!
Die Getreideernte in Westfalen und im Rheinland hat begonnen und die Landwirte sind nach intensiven Wochen der Vorbereitung und Pflege nun auf die Ergebnisse ihrer Arbeit gespannt. Vor allem der Winterweizen, die wichtigste Getreideart, wird derzeit geerntet. Während einige Standorte bereits zufriedenstellende Erträge melden, könnten die fehlenden Niederschläge und die vorherrschenden Hitzetage den Ertrag in der gesamten Region negativ beeinflussen. In Nordrhein-Westfalen wächst Getreide mittlerweile auf fast der Hälfte der Ackerfläche, was die Bedeutung dieser Ernte umso mehr unterstreicht. Laut sueddeutsche.de ist die Ernte der Wintergerste bereits abgeschlossen und verlief größtenteils problemlos. Die Erträge waren landesweit sogar teils überdurchschnittlich.
Doch die Stimmung ist gemischt. Schwache Weizenpreise und ungünstige Wetterbedingungen in wichtigen Exportländern könnten in diesem Jahr dazu führen, dass die Weizenfläche für die Ernte 2025 deutlich schrumpft. Dies würde bereits das dritte Jahr in Folge sein, in dem die Anbauflächen zurückgehen. Wie agrarwelt.com berichtet, sorgt der übermäßige Regen bei den Landwirten in Nord- und Westeuropa für zusätzliche Herausforderungen. Zudem leidet schätzungsweise rund die Hälfte der Weizenflächen in den USA unter Trockenheit. Die Bedingungen sind also insgesamt alles andere als rosig.
Ein Blick auf die globalen Ertragsprognosen
Auf den Weltmärkten könnte die Weizenproduktion in der aktuellen Saison auf rund 797,6 Millionen Tonnen sinken, wie die Schätzungen des Internationalen Getreiderats (IGC) zeigen. Diese Zahlen bestätigen, dass die Erträge zwar immer noch hoch sind, jedoch leicht unter den Rekordhöhen der Vorjahre liegen. Laut Statista gibt es beim globalen Weizenbedarf keinen Anlass zur Entwarnung: Er wird auf etwa 804,1 Millionen Tonnen geschätzt, ein Anstieg, der hauptsächlich durch die Nachfrage im Futtermittelbereich erklärbar ist. Interessant wird sein, ob die weltweiten Lagerbestände, die auf ein Sechsjahrestief von 265,8 Millionen Tonnen fallen könnten, die Preise weiter unter Druck setzen werden.
Die nächsten Wochen versprechen also weiterhin Aufregung in der Landwirtschaft: Während Hafer, Roggen, Triticale und Raps ebenfalls bald geerntet werden, bleibt die Maisernte den Herbstmonaten vorbehalten. Ein gutes Händchen und Zeichen in der Ernte sind gefragt, um die Herausforderungen der aktuellen Witterungsbedingungen zu bewältigen und die Ernte in möglichst positiven Bahnen zu lenken.