Sachsen-Anhalt investiert 4,3 Mio. Euro in grünen Wasserstoff!

Sachsen-Anhalt investiert 4,3 Mio. Euro in grünen Wasserstoff!
Der grüne Wasserstoff, ein vielversprechender Energieträger der Zukunft, steht besonders im Fokus der sachsen-anhaltischen Politik und Industrie. Doch, wie es momentan ausschaut, gibt es noch einige Hürden. Die Produktionskosten sind nach wie vor hoch, was den flächendeckenden Einsatz erschwert. Sachsen-Anhalt plant nun einen kräftigen Ausbau der Infrastruktur für diesen innovativen Energieträger. Süddeutsche.de berichtet, dass der sachsen-anhaltische Minister für Energie und Umwelt, Armin Willingmann (SPD), einen Förderbescheid mit einem Volumen von 4,3 Millionen Euro in Leuna überreichte. Die Mittel werden für den Bau eines zusätzlichen Elektrolyseurs beim Chemieunternehmen Linde verwendet.
Die Elektrolyse, ein Verfahren, das Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff spaltet, ist bekanntlich energieintensiv. Dennoch ist der grüne Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarstrom hergestellt wird, ein zentraler Bestandteil der deutschen Energiewende. Im Gegensatz dazu steht der graue Wasserstoff, der aus Erdgas produziert wird und wesentlich klimaschädlicher ist.
Förderprogramme und Investitionen
Die sächsische Landesregierung hat die Förderkonditionen für den Ausbau der Elektrolyseuren deutlich verbessert. Laut H2-News wurde die maximale Bezuschussung pro Megawatt von 650.000 auf stolze zwei Millionen Euro erhöht. Dies soll Unternehmen in energieintensiven Branchen wie der Chemieindustrie anlocken. Insgesamt stehen im Rahmen eines Programms 87 Millionen Euro an Investitionsmitteln zur Verfügung. Bewerbungen können bis zum 7. August 2025 bei der Investitionsbank Sachsen-Anhalt eingereicht werden.
Die ersten Förderaufrufe wurden bereits im Juni 2025 gestartet. Hierbei geht es um Maßnahmen zur Schaffung von Elektrolyseuren und Wasserstoffspeichern, sowie deren Anbindung an bestehende Kraftwerksstandorte oder ehemalige Braunkohletagebaue. Auch die Kopplung der Energiesektoren steht hoch im Kurs, mit einem besonderen Augenmerk auf den Neubau von Wasserstoffleitungen und der Umwidmung bestehender Erdgasleitungen.
Ein Blick in die Zukunft
Derzeit beträgt die installierte Elektrolyseleistung in Sachsen-Anhalt 60 Megawatt, doch bis 2030 soll diese Zahl auf beeindruckende 1.000 Megawatt steigen. Deutschlandweit hat man sich sogar das Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren insgesamt 10.000 Megawatt Elektrolyseleistung zu installieren. Dies ist kein leichtes Unterfangen, besonders da mehrere Wasserstoffprojekte in Sachsen-Anhalt ins Stocken geraten sind, unter anderem der große Elektrolyseur von Mibrag in Profen.
Der Energiepark Bad Lauchstädt, eines der größten Wasserstoffprojekte in Ostdeutschland, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Hierbei wird grüner Wasserstoff mithilfe von Windkraft erzeugt und über eine Pipeline zur Total-Raffinerie im Chemiepark Leuna transportiert. Auch die geplante große Anlage zur Wasserstoffherstellung in Wittenberg, mit einem Investitionsvolumen von rund 1,6 Milliarden Euro, soll bis 2029 das Licht der Welt erblicken. Ankerkunde für diese Anlage werden die Stickstoffwerke Piesteritz sein.
Dass die Zeit drängt, zeigt auch, dass der erste Förderaufruf „Grüner Wasserstoff. Elektrolyseure“ aus einem Topf von 58 Millionen Euro Gelder bereitstellt, während der zweite Aufruf für „Sachsen-Anhalt Zukunftsenergien/Grüner Wasserstoff“ 29 Millionen Euro für weitere Maßnahmen zur Verfügung stellt. Dies zeigt, dass im Mitteldeutschen Revier die Energiegewinnung aus Wasserstoff eine zentrale Rolle Spielt.