Umstrittenes Containerdorf in Berlin-Dahlem: FU wehrt sich

Das Grundstück an der Thielallee 63 in Berlin-Dahlem, das momentan noch als Parkplatz genutzt wird, soll laut den Plänen des Berliner Senats bald in ein Containerdorf für bis zu 260 Flüchtlinge umgewandelt werden. Diese Entscheidung hat jedoch zu starkem Widerstand geführt, insbesondere an der Freien Universität (FU), die eigentlich ein Gebäude für Lehre und Forschung an diesem Standort vorgesehen hatte. Die FU-Kanzlerin Andrea Güttner wehrte sich gegen die Unterbringung von Migranten auf dem Gelände und betonte, dass dies nicht möglich sei.

Der Präsident der FU, Günter Ziegler, äußerte ebenfalls seinen Unmut über die Maßnahme und betonte, dass die Hochschulleitung der Entscheidung nicht zugestimmt hatte. Obwohl die Universität grundsätzlich bereit ist, geflüchtete Menschen zu unterstützen, wies sie darauf hin, dass das Grundstück ab 2023 für eigene Bauprojekte benötigt wird. Die FU schlug vor, leerstehende Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in der Nähe als alternative Unterbringungsmöglichkeiten zu nutzen, was bereits bis 2017 für Geflüchtete geschehen war.

Darüber hinaus wurden Ende März 16 zusätzliche Containerdörfer vom Senat beschlossen, um dem Wohnraummangel für Flüchtlinge entgegenzuwirken. Trotz des Zuspruchs des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) gestaltete sich die Umsetzung als herausfordernd. Die neuen Standorte konzentrieren sich hauptsächlich auf den Ostteil der Stadt, was zu einer weiteren Verstärkung des Ungleichgewichts bei der Verteilung von Flüchtlingen führt. In einigen Bezirken wie Pankow leben bereits viele geflüchtete Menschen, und die neuen Containerdörfer werden zusätzliche Kapazitäten schaffen.

Der Widerstand gegen die geplanten Containerdörfer an der FU in Steglitz-Zehlendorf hat im Netz zu Kontroversen geführt, wobei einige Nutzer die Universität für ihre vermeintliche mangelnde Unterstützung von Flüchtlingen kritisieren. Trotz der sonst als weltoffen geltenden Haltung der FU haben einige die Entscheidung gegen die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Uni-Gelände als widersprüchlich empfunden. Die Diskussion im Netz verdeutlicht die Spannungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Flüchtlingsunterbringung in Berlin.