Chinas Außenminister in Brasilien: BRICS stärkt Multilateralismus gegen USA!
Rio de Janeiro, Brasilien - Chinas Außenminister Wang Yi hat heute Rio de Janeiro besucht, um an einem Treffen der BRICS-Gruppe teilzunehmen. Bei diesem Treffen äußerte Wang scharfe Kritik an den USA, die ihrer Meinung nach Zölle missbrauchen, um anderen Ländern hohe Preise aufzuzwingen. China sieht die BRICS-Staaten, zu denen Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehören, als wichtigen Mechanismus des Multilateralismus. In diesem Kontext betonte Wang die Verteidigung multilateraler Handelsregeln als zentrale Priorität für die internationale Gemeinschaft. Ein zentrales Thema des Außenministertreffens war auch die Haltung zu den einseitigen Maßnahmen der USA, die in der geplanten Abschlusserklärung festgehalten werden soll.
Angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen hat die BRICS-Gruppe kürzlich sechs neue Mitglieder aufgenommen: Ägypten, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Äthiopien, Indonesien und Iran. Diese Erweiterung, die während des Gipfels in Johannesburg 2023 beschlossen wurde, soll der Gruppe ermöglichen, ihre gegenwärtige Position auf der globalen Bühne zu stärken und einen Gegenpol zur westlichen Dominanz zu bilden. Die BRICS-Staaten machen mittlerweile 26 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts aus, was einen Anstieg von 18 Prozent im Jahr 2010 darstellt.
Konflikte innerhalb der BRICS-Gruppe
Trotz der gemeinsamen Ziele gibt es erhebliche politische und wirtschaftliche Unterschiede innerhalb der BRICS-Gruppe. Während Länder wie Südafrika, Indien und Brasilien demokratische Strukturen aufweisen, sind China und Russland autokratisch regiert. Dies wirft Fragen auf, wie effizient die BRICS-Staaten in der Lage sind, als einheitliche Gruppe zu agieren, insbesondere im Hinblick auf Konflikte, wie den zwischen China und Indien über Grenzverläufe im Himalaya oder die geopolitischen Spannungen aufgrund des Ukraine-Kriegs.
Besonders Brasilien verfolgt in dieser Hinsicht eine neutrale Außenpolitik und hat sich bislang gegen eine Teilnahme an Chinas Seidenstraßen-Initiative entschieden. Während der Diskussion um eine mögliche gemeinsame BRICS-Währung während des Treffens wurde beschlossen, dieses Thema zurückzustellen und stattdessen die Nutzung lokaler Währungen und digitaler Zahlungssysteme zu priorisieren. Dieses Vorgehen zielt darauf ab, die wirtschaftliche Souveränität der Mitgliedsländer zu stärken und den Einfluss des US-Dollars zu verringern.
Globale Reaktionen auf die BRICS-Erweiterung
Die Reaktionen auf die Erweiterung der BRICS-Gruppe fallen international unterschiedlich aus. Während die USA die Entwicklung mit Skepsis beobachten und befürchten, dass die Aufnahme Russlands in die BRICS-Gruppe Moskaus Position in internationalen Foren stärken könnte, zeigen sich andere Länder gelassen. Deutschland, beispielsweise, betrachtet die BRICS-Erweiterung als Teil der sich wandelnden globalen Ordnung, während die EU gemischte Gefühle hat und die wirtschaftliche Bedeutung der neuen Mitglieder anerkennt.
Internationale Organisationen wie die Weltbank äußern sich vorsichtig optimistisch zur Erweiterung der BRICS-Staaten, da sie Chancen für stärkere Süd-Süd-Kooperationen sehen. Die Vereinten Nationen mahnen hingegen zur internationalen Zusammenarbeit, insbesondere in Anbetracht globaler Herausforderungen, und rufen alle Staaten zur Zusammenarbeit auf.
Die BRICS-Gruppe positioniert sich in einer Zeit des Wandels und sucht nach Wegen, die Dominanz westlicher Staaten zu verringern. Diese Entwicklungen erfordern eine intensive Beobachtung, da sie das Potenzial haben, die globalen Machtverhältnisse zu verschieben und die internationale Wirtschaftsordnung neu zu gestalten. Die FAZ berichtet, dass die BRICS-Gruppe eine zunehmend bedeutende Rolle auf der weltpolitischen Bühne einnimmt. Die Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass die Erweiterung durch autoritäre Regierungen zunehmend geprägt ist, was die Dynamik der Gruppe beeinflussen könnte. Über die möglichen globalen Auswirkungen der Erweiterung informieren Perspektive Ausland.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Rio de Janeiro, Brasilien |
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