Drei Jugendliche wegen Terrorplänen zu drei Jahren Haft verurteilt!
Düsseldorf, Deutschland - Drei Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen wurden vom Landgericht Düsseldorf zu jeweils drei Jahren Haft verurteilt. Die Verurteilung erfolgt wegen der Verabredung zum Mord und basiert auf Plänen für islamistisch motivierte Terroranschläge auf Kirchenbesucher und Polizeireviere. Der Beschluss wurde am 22.03.2025 veröffentlicht, nachdem die Jugendlichen seit Ostern 2024 in Untersuchungshaft sind.
Die drei Verurteilten sind ein 16-jähriges Mädchen aus Düsseldorf, ein 17-jähriges Mädchen aus Iserlohn sowie ein 16-jähriger Junge aus Lippstadt. Die Anklage umfasste neben der Verabredung zum Mord auch den Vorwurf der Brandstiftung mit Todesfolge. Zwei der Angeklagten wurden zusätzlich wegen der Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat verurteilt.
Geplante Anschläge und Ziele
Ursprünglich hatten die Jugendlichen geplant, Anschläge auf wichtige Verkehrsknotenpunkte wie Hauptbahnhöfe und Gerichtssäle in Städten wie Hamburg, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Iserlohn und Stuttgart auszuführen. Letztendlich konzentrierten sie sich jedoch auf das Eindringen in Polizeireviere sowie Kirchen und Synagogen, wo sie mit Molotowcocktails, Schuss- und Stichwaffen möglichst viele Menschen töten wollten. Um ihre Pläne umzusetzen, beschafften sie sich zudem Bombenbauanleitungen. Diese Informationen wurden durch die Zeit vervollständigt, die auch die Festnahme der Jugendlichen vor etwa elf Monaten dokumentierte.
Die Radikalisierung der Jugendlichen fand über die Propaganda des „Islamischen Staates“ (IS) im Internet statt. Diese Form der Radikalisierung unter Jugendlichen wird in der Bundeszentrale für politische Bildung thematisiert, die darauf hinweist, dass der Konsum extremistischer Inhalte im Netz erheblich zur Verführung junger Menschen beiträgt.
Rechtslage und Ausblick
Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, um das jugendliche Alter der Angeklagten zu schützen. Verteidiger der Jugendlichen kündigten bereits eine Revision und Haftbeschwerde an, was darauf hindeutet, dass die rechtlichen Auseinandersetzungen um dieses Urteil noch nicht abgeschlossen sind.
Ein weiterer jugendlicher Komplize aus Ostfildern in Baden-Württemberg war bereits zu Beginn des Jahres zu einer zweijährigen Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt worden, was die Dimension dieser Jugendgruppe und ihrer Pläne unterstreicht. Das Urteil in Düsseldorf setzt ein klares Signal in Bezug auf die Gefahr des Islamistismus und die Ernsthaftigkeit, mit der solche Verbrechen verfolgt werden.
Details | |
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Vorfall | Terrorismus |
Ursache | Radikalisierung,IS-Propaganda |
Ort | Düsseldorf, Deutschland |
Festnahmen | 3 |
Quellen |