Hilfe für Gaza: Blockade endet, aber hungern bleibt die Gefahr!

Hilfslieferungen erreichen Gaza nach wochenlanger Blockade; Gespräche über Waffenruhe stocken. UN warnen vor Hungersnot.
Hilfslieferungen erreichen Gaza nach wochenlanger Blockade; Gespräche über Waffenruhe stocken. UN warnen vor Hungersnot. (Symbolbild/NAG Archiv)

Gazastreifen, Palästina - Erstmals seit Beginn der israelischen Blockade im März 2025 werden wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen zugelassen. Die Vereinten Nationen (UN) berichteten, dass mit der Ankunft von 93 Lastwagen am zweiten Tag nach dem Ende der Blockade Lebensmittel und medizinische Versorgung für die notleidende Bevölkerung bereitgestellt werden sollen. Allerdings haben die Hilfsgüter die betroffenen Menschen vor Ort bisher aufgrund fehlender Genehmigungen in von Israel kontrollierten Gebieten noch nicht erreicht. UN-Sprecher Stéphane Dujarric äußerte, dass weitere Anstrengungen notwendig sind, um die erforderlichen Genehmigungen von Israels Militär zu erhalten, um die Sicherheit im Gazastreifen zu gewährleisten. Währenddessen warnen die UN und Hilfsorganisationen vor einer drohenden Hungersnot im Gazastreifen, wo etwa 2,2 Millionen Einwohner auf externe Hilfe angewiesen sind. Israel plant zudem, in den kommenden Tagen täglich Dutzende Hilfstransporter in das Gebiet zu lassen, um die humanitäre Krise zu entschärfen.

Die Situation ist jedoch angespannt, da die Gespräche über eine dauerhafte Waffenruhe in Doha stocken. Israelische Regierungsvertreter haben führende Unterhändler abgezogen, während der Außenminister von Katar, Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, über mangelnde Fortschritte in den Verhandlungen berichtet. Die Hamas fordert ein endgültiges Ende der Kämpfe, während Israel weiterhin auf eine Feuerpause abzielt. Israel müsse sich zudem mit dem Problem der Geiseln, die in Gaza in Gefangenschaft gehalten werden, auseinandersetzen und Verantwortung für das Schicksal dieser Menschen übernehmen.

Humanitäre Hilfe und Sicherheitsbedenken

Nach einer fast dreimonatigen Blockade wurde die humanitäre Hilfe unter Druck der USA wieder aufgenommen. Die US-Behörden, vertreten durch den Sondergesandten Steve Witkoff, betonen, dass eine nachhaltige humanitäre Krise nicht toleriert werden könne. Die UN und internationale Organisationen tragen zur Versorgung der Zivilbevölkerung bei, jedoch bestehen Bedenken hinsichtlich des neuen Verteilungsmechanismus, der Zivilisten gefährden könnte. Der Mechanismus soll sicherstellen, dass die Hilfsgüter zunächst über die früher genutzten Wege gelangt, während man an einer nachhaltigen Lösung arbeitet.

Der humanitäre Zustand im Gazastreifen ist prekär. Eine UN-Warnung weist darauf hin, dass während der vorangegangenen Feuerpause, in der bis zu 600 Lastwagen täglich Hilfsgüter lieferten, die Menge der aktuell angekommenen Hilfe unzureichend ist. Dies geschieht vor dem Hintergrund erheblicher israelischer Luftangriffe, die dazu führten, dass viele Menschen innerhalb Gazas fliehen mussten. Ein ständiger Konflikt um den Zugang zu Hilfsgütern und die Kontrolle über diese hat die Lage zudem verschärft. Die Flammesituation für ungefähr 53.100 Palästinenser, die während des Konflikts getötet wurden, sorgt für internationale Empörung.

Zukunftsausblick und geopolitische Spannungen

Die geopolitische Situation in der Region ist kompliziert. Diskussionen über die zukünftige Regierung des Gazastreifens und mögliche Wiederaufbaupläne sind in vollem Gange. Ägypten hat Vorschläge unterbreitet, wie der Gazastreifen verwaltet werden könnte, jedoch wurden diese von dortigen Regierungsvertretern zurückgewiesen. Ein ehemaliger Vorschlag zur Bildung einer „Riviera des Nahen Ostens“ vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wurde von arabischen Staaten scharf kritisiert, was den komplexen und oft konfliktreichen Dialog zwischen den Nationen unterstreicht.

Die gegenwärtigen Verhandlungen um einen neuen Waffenstillstand sind durch die anhaltenden Spannungen und das Fehlen konkreter Lösungen in eine kritische Lage geraten. Die israelische Regierung sieht sich Druck ausgesetzt, ernsthafte Schritte zur Beendigung des Konflikts zu unternehmen und gleichzeitig die eigenen Sicherheitsinteressen zu wahren. Während sowohl Hamas als auch die israelische Regierung weiterhin ihre Positionen verhärten, bleibt die humanitäre Situation der Zivilbevölkerung im Gazastreifen prekär und erfordert sofortige Aufmerksamkeit und Lösungen.

Details
Ort Gazastreifen, Palästina
Quellen