Jugend in Ingolstadt: Wie FFF die Lebenszufriedenheit beeinflusst!

Ingolstadt, Deutschland - In der Region Ingolstadt zeigt sich ein wachsendes Interesse junger Menschen an Nachhaltigkeit und sozialem Engagement. Dr. Ann-Kathrin Bremer hat in ihrer aktuellen Untersuchung die Selbstwirksamkeitserwartungen von Jugendlichen in diesem Kontext analysiert. Die Ergebnisse belegen, dass Befragte, die sich aktiv mit der Bewegung „Fridays for Future“ (FFF) identifizieren, eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung haben. Dies steht im Kontrast zu jenen, die mit der Bewegung weniger vertraut sind, da sie tendenziell eine geringe Selbstwirksamkeit wahrnehmen. Bremer vermutet, dass gerade die engagierten Jugendlichen hohen Ansprüchen an ihr eigenes Handeln stellen.
Unter den Befragten gibt es deutliche Unterschiede in Bezug auf die Lebenszufriedenheit. Insbesondere junge Menschen, die eng mit FFF verbunden sind, berichten von einer niedrigeren Lebenszufriedenheit. Diese Diskrepanz kann auf die strengen Maßstäbe zurückgeführt werden, die sie an ihr Verhalten und ihre Umwelt anlegen. Bremer hebt hervor, dass nachhaltiger Lebensstil und hohe Lebensqualität für die Teilnehmenden nicht im Widerspruch zueinander stehen, was die komplexen Ansprüche junger Menschen an sich selbst verdeutlicht.
Bildung für nachhaltige Entwicklung und Engagement
Bremer nimmt auch das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Fokus. Sie betont, dass es wichtig ist, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, das Gelernte praktisch umzusetzen und sie bei diesem Prozess eng zu begleiten. Sie schlägt vor, Methoden wie Service Learning stärker in Schulen und Universitäten zu integrieren. Diese Empfehlungen zielen darauf ab, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu fördern und die Selbstwirksamkeit der Jugendlichen zu stärken.
Parallel zu Bremers Forschung erwartet Umweltforscher Rainer Grießhammer umfassende gesellschaftliche Veränderungen durch die FFF-Bewegung. Er hat beobachtet, dass diese Bewegung sich signifikant von früheren Umweltbewegungen abhebt, sowohl in der Schnelligkeit ihres Entstehens als auch in der Nutzung sozialer Medien, um Mobilisierung zu fördern. Grießhammer verspricht sich ähnliche Auswirkungen wie von der 68er-Bewegung. Die Jugendlichen erkennen, dass eine globale Erwärmung von drei bis vier Grad gravierende Risiken für ihre Zukunft birgt.
Erwartungen und Herausforderungen
Die politischen und kulturellen Veränderungen, die Grießhammer anmahnt, erfordern jedoch konkrete Maßnahmen, um einen echten Systemwechsel herbeizuführen. Dazu gehören unter anderem die Einführung einer CO2-Steuer, die Rücknahme von Steuererleichterungen im Flugverkehr sowie Tempolimits auf Straßen. Besonders hervorzuheben ist die Notwendigkeit, den Ausbau erneuerbarer Energien erheblich zu beschleunigen.
Das Handbuch zur Bildung für nachhaltige Entwicklung schlägt vor, BNE in den Unterricht zu integrieren. Es stellt Werkzeuge bereit, die Lehrkräfte dabei unterstützen, Themen wie Ernährung, Müll und Klima im Unterricht zu behandeln. Diese systematische Unterstützung könnte dazu beitragen, das Bewusstsein für Umweltfragen bei der jüngeren Generation zu schärfen und sie auf die Herausforderungen von morgen vorzubereiten.
Im Rahmen von Bremers Dissertation, die 2025 veröffentlicht wird, wird sich die Forschung weiter vertiefen, um das Nachhaltigkeitsbewusstsein von jungen Menschen zwischen 14 und 25 Jahren umfassend zu beleuchten. Außerdem haben Interessierte noch bis Ende April die Möglichkeit, an einer anonymen Online-Studie von Darian Eichner zur Thematik des Nachhaltigkeitsbewusstseins teilzunehmen.
Insgesamt zeigen die Entwicklungen in Ingolstadt und darüber hinaus, dass junge Menschen bereit sind, für ihre Zukunft zu kämpfen und sich aktiv für eine nachhaltigere Welt einzusetzen. Bildung und Engagement sind hier die Schlüssel zu einer positiven Veränderung.
Mehr Informationen zu Dr. Ann-Kathrin Bremers Studie finden Sie auf der Webseite der Katholischen Universität. Rainer Grießhammers Einschätzungen zur FFF-Bewegung sind im Klimareporter zu lesen, während das Handbuch zur Bildung für nachhaltige Entwicklung weitere wertvolle Ansätze bietet, die unter educatio21 zu finden sind.
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Ort | Ingolstadt, Deutschland |
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