Demokratie in Gefahr! Schulen brauchen dringend bessere Bildung!

Bautzen, Deutschland - In Deutschland besteht derzeit eine besorgniserregende Entwicklung im Bildungsbereich, die insbesondere Regionen mit rechtsextremen Tendenzen betrifft. Der Rechtsextremismus-Experte Kiess stellt fest, dass Schulen mit einem Unterrichtsausfall von bis zu zehn Prozent zu kämpfen haben. Darüber hinaus ist die materielle Ausstattung der Schulen unzureichend, was die Situation weiter verschärft. Dies erfordert eine deutliche Landespolitik zur Verbesserung der schulischen Rahmenbedingungen und um den Fokus auf politische Bildung sowie Demokratielernen im Unterricht zu legen. MDR berichtet.

Die Verantwortung für eine wirksame politische Bildung liegt nicht nur bei den Schulen selbst, sondern auch bei Schulleitungen und Lehrkräften. Bestrafungen wie Schulverweise und Sozialstunden sind wichtige Maßnahmen, um ein Zeichen gegen unangemessenes Verhalten zu setzen. Dennoch bleibt die Aufklärung der Schüler über die Werte eines demokratischen und respektvollen Umgangs von zentraler Bedeutung, um langfristige Erfolge zu erzielen.

Der Bedarf an Demokratiebildung

Die Geschichte der politischen Sozialisationsfunktion der Schulen reicht bis in die 1970er-Jahre zurück, als der Diskurs über die Notwendigkeit von Chancengerechtigkeit im dreigliedrigen Schulsystem und diskriminierende Begabungstheorien aufkam. In dieser Zeit wurden auch neue Schulen gegründet, die als „demokratische Leistungsschulen“ fungieren sollten, insbesondere in von der SPD regierten Bundesländern. Auch die Einführung von Lernmittelfreiheit sowie BAföG für Schüler:innen waren Schritte in diese Richtung. Das Deutsche Schulportal beschreibt diese Entwicklungen im Kontext des Wandels der demokratischen Erziehung.

Die Notwendigkeit einer starken Demokratieerziehung zeigt sich auch in der aktuellen politischen Lage. Ereignisse wie der 90. Jahrestag der Weimarer Republik, der 60. Jahrestag des Grundgesetzes sowie die Gedenktage der friedlichen Revolution in der DDR und der Deutschen Einheit verdeutlichen, dass die Demokratie nicht selbstverständlich ist. Die Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass Bildung zur Demokratie eine zentrale Aufgabe der Schule und Jugendbildung darstellt. Kinder und Jugendliche sollen demokratische Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz erfahren.

Integration von Demokratiepädagogik

Die Demokratieerziehung muss in allen Bereichen der schulischen Arbeit integriert werden. Die Kultusministerkonferenz hat klare Maßnahmen geplant, um die Demokratiebildung zu stärken. Dazu gehören ein fachübergreifender Unterricht, die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts und die Vermittlung von Kenntnissen über das Grundgesetz und demokratische Institutionen.

Ein zentrales Instrument zur Förderung der Demokratieerziehung war das BLK-Programm „Demokratie lernen und leben“. Dieses hatte das Ziel, Schulen und Projektgruppen zu ermutigen, Ideen zur Demokratieförderung zu entwickeln. Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung von Schülerbeteiligung und Mitwirkungsmöglichkeiten innerhalb der Schulen. Das Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation der Schüler mit demokratischen Werten sollen durch konkrete Projekte und Initiativen gefördert werden.

Insgesamt zeigt sich, dass die Herausforderungen, vor denen Schulen heute stehen, weitreichend sind. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Stärkung der Demokratieerziehung ist notwendig, um die Werte einer demokratischen Gesellschaft nicht nur zu vermitteln, sondern auch in der Praxis zu leben.

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Vorfall Sonstiges
Ort Bautzen, Deutschland
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