Neonazis unter Jugendlichen: Gefährliche Radikalisierung in Brandenburg!

Zunehmende Radikalisierung von Jugendlichen im Rechtsextremismus: Beobachtungen eines Pfarrers in Südbrandenburg und aktuelle Vorfälle.
Zunehmende Radikalisierung von Jugendlichen im Rechtsextremismus: Beobachtungen eines Pfarrers in Südbrandenburg und aktuelle Vorfälle. (Symbolbild/NAG Archiv)

Cottbus, Deutschland - Die Gewalttaten der rechtsextremen Gruppe „Letzte Verteidigungswelle“ beschäftigen aktuell die Sicherheitsbehörden. Diese mutmaßliche Terrorzelle, die aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen besteht, steht im Verdacht, mehrere Gewaltdelikte, darunter Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und die Zündung von Pyrotechnik in sozialen Brennpunkten, verübt zu haben. Besonders auffällig ist der Anstieg rechtsextremer Vorfälle unter Jugendlichen, die sich in sozialen Netzwerken zunehmend vernetzen und ihre Ideologien offen zur Schau stellen. Diese Entwicklung wird als besorgniserregend wahrgenommen, insbesondere angesichts der Wahlergebnisse der AfD, die vielen jungen Menschen eine vermeintliche Ermutigung bieten.

Der Pfarrer Lukas Pellio aus Cottbus hat in seinem Engagement gegen den Rechtsextremismus alarmierende Veränderungen bemerkt. In Südbrandenburg beobachtet er ein verstärktes Auftreten von Neonazis, die sich äußerlich am Look der 90er Jahre orientieren. In einer Äußerung berichtet Pellio, dass die Wahlkämpfe und das Auftreten der AfD die Radikalisierung unter Jugendlichen beschleunigen. Das lässt sich auch an einem Vorfall festmachen, bei dem ein Molotowcocktail gegen seine Kirche geworfen wurde, nachdem er eine Regenbogenfahne hisste.

Radikalisierung im digitalen Zeitalter

Jugendliche in Deutschland sind zunehmend in rechtsextremen Netzwerken aktiv, insbesondere auf Plattformen wie TikTok, die sich als Hauptkanäle für die Verbreitung extremistischer Inhalte etabliert haben. Diese sozialen Medien bieten eine leicht zugängliche Plattform für die Rekrutierung und Vernetzung junger Menschen. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung macht der Anteil der rechtsextremen Propaganda im Jahr 2022 bereits 62% aller registrierten extremistischen Straftaten aus. Diese digitalen Kanäle sind nicht nur für die Verbreitung von Informationsinhalten entscheidend, sondern fördern auch eine schnelle Radikalisierung, die aufgrund der anonymen Kommunikationsmöglichkeiten beschleunigt wird.

Die zugängliche Natur von TikTok, das bereits von 25% der 10- bis 11-Jährigen genutzt wird, stellt eine besondere Herausforderung dar. Auf diesen Plattformen können rechtsextremistische Ideen in vermeintlich harmlosen, jugendkulturellen Inhalten verschleiert werden. Emojis und Codes werden verwendet, um Botschaften zu verharmlosen und um Sperren durch die Betreiber zu umgehen. Die Reaktionen der Jugendlichen auf komplexe gesellschaftliche Fragen, wie den Ukraine-Krieg oder den Klimawandel, zeigen ein wachsendes Interesse an Themen, die auch im Kontext правленных Ängste und Vorurteile verarbeitet werden.

Sicherheitsbehörden und Präventionsmaßnahmen

Die Sicherheitsbehörden haben auf diesen Trend bereits reagiert und mahnen die Notwendigkeit an, frühzeitig präventive Maßnahmen zu ergreifen. Lehrer, Sozialarbeiter und Politiker sind gefordert, sich intensiver mit der Radikalisierung auseinanderzusetzen und Strategien zur Aufklärung und Prävention zu entwickeln. Die Zunahme rechtsextremer Vorfälle in Schulen, insbesondere in Ostdeutschland, unterstreicht den Druck, unter dem Jugendliche stehen, die sich in einer polarisierten Gesellschaft zurechtfinden müssen. Von Hakenkreuzschmierereien bis hin zu offen rassistischen Äußerungen, die Gefahren für den Zusammenhalt und die demokratischen Werte in Deutschland sind klar erkennbar.

Insgesamt ist die Situation bedrohlich, und es bleibt abzuwarten, wie Gemeinden, Behörden und die Gesellschaft auf die Zunahme von Neonazi-Netzwerken reagieren werden. Diese Entwicklungen erfordern ein konzertiertes Handeln, um die gefährdeten Jugendlichen zu erreichen und sie von extremistischen Ideologien abzubringen.

Für weitere Informationen zu den rechtsextremen Aktivitäten unter Jugendlichen und deren Einfluss durch soziale Medien siehe Sächsische.de, RND und bpb.de.

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Ort Cottbus, Deutschland
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