Ostermärsche 2025: Zehntausende fordern Frieden statt Aufrüstung!

Erfurt, Deutschland - Am 17. April 2025 begann in Erfurt der Auftakt zu den diesjährigen Ostermärschen, die von der Friedensbewegung organisiert werden. Diese Veranstaltungen sind eine Reaktion auf die alarmierenden militärischen Entwicklungen in der Welt, insbesondere die Kriege in der Ukraine und im Gaza-Streifen. Laut FAZ sind bundesweit rund 100 Ostermärsche geplant, wobei die meisten Demonstrationen am Karsamstag und Ostermontag stattfinden sollen.

Die Organisatoren fordern ein Umdenken: Statt in Rüstung zu investieren, sei es notwendig, die Ursachen von Konflikten friedlich zu lösen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hingegen betont, dass die Aufrüstung und die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland notwendig seien, um gefährlichen Aggressionen entgegenzuwirken. Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative äußert jedoch Bedenken, dass die geplanten Waffen die Ziele der Friedensbewegung gefährden könnten.

Proteste mit breiter Beteiligung

Die Friedensbewegung erhofft sich eine rege Teilnahme an den Ostermärschen 2025. In über 100 Städten sind Aktionen, Kundgebungen und Mahnwachen geplant, um einen Kontrapunkt zu den aktuellen Debatten über Rüstungsprogramme zu setzen. Ein zentraler Appell, der in mehreren Zeitungen, unter anderem in der taz, veröffentlicht wurde, fordert: „Kriege stoppen – Frieden und Abrüstung jetzt!“. Die Teilnehmer kritisieren die steigenden Rüstungsausgaben und verlangen stattdessen nach diplomatischen Initiativen zur Konfliktlösung.

Gerade die Infrastruktur und die sozialen Dienstleistungen sollen von den milliardenschweren Aufrüstungsplänen nicht leiden. Viele Ostermarschteilnehmer betonen, dass die Ausgaben für militärische Rüstung nicht auf Kosten von Bildung und Klimaschutz gehen dürfen. „Sozialabbau oder neue Schulden für militärische Aufrüstung sind inakzeptabel“, wird in den Mobilisierungsaufrufen deutlich.

Der Kontext der Ostermärsche

Die Ostermärsche haben eine lange Geschichte in der Bundesrepublik Deutschland. Der erste Ostermarsch fand 1960 statt mit etwa 1.000 Teilnehmern. Der Höhepunkt dieser Bewegung ergab sich 1968, als rund 300.000 Menschen auf die Straßen gingen. Später erlebten die Märsche nach dem Nato-Doppelbeschluss 1979 eine Renaissance, während die Kriege in Jugoslawien und im Irak in den 1990er und 2000er Jahren eine Mobilisierung zehntausender Menschen zur Folge hatten.

Heutzutage, in einer Zeit, in der internationale Konflikte wieder in den Vordergrund rücken, thematisiert die Friedensbewegung auch Fragen des Klimaschutzes und der Aufnahme von Geflüchteten. Besondere Veranstaltungen sind bei den Ostermärschen in Städten wie Hamburg, Frankfurt am Main und München vorgesehen, sowie in kleineren Orten wie Witzenhausen und Norderney. Ein Schwerpunkt wird auch auf die Urananreicherungsanlage in Gronau gelegt, die vom deutschen Atomausstieg ausgenommen ist, und in Unterlüß wird eine Demonstration gegen die Rüstungsfirma Rheinmetall unter dem Motto „Tomaten statt Granaten“ stattfinden.

Angesichts dieser Entwicklungen wird deutlich, dass die Ostermärsche 2025 ein Zeichen gegen Militarisierung und für friedliche Lösungen im internationalen Kontext setzen wollen. Die bevorstehenden Aktionen spiegeln die Unzufriedenheit der Bürger mit der gegenwärtigen politischen Situation und den Rüstungsplänen wider.

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Vorfall Sonstiges
Ort Erfurt, Deutschland
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