Ukrainische Schülerin Maria erobert Grimma: Von Flucht zur Zukunft!

Grimma, Deutschland - Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine haben hunderte Kinder und Jugendliche Zuflucht in Deutschland gefunden, insbesondere im Landkreis Leipzig. Eine von ihnen ist die 17-jährige Maria Lipko, die im September 2023 aus Kiew floh und nun die Oberschule Grimma besucht. Trotz der enormen Herausforderungen, die mit ihrer Flucht verbunden sind, hat Maria große Pläne für ihre Zukunft, unterstützt von ihrer Lehrerin Susanne Frommhold.
Bei ihrer Ankunft in Deutschland sprach Maria kaum Deutsch, hat jedoch bemerkenswerte Fortschritte gemacht, sodass sie mittlerweile gut kommunizieren kann. Bei der Oberschule Grimma werden derzeit 38 Schüler in speziellen DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) unterrichtet, die nicht nur aus der Ukraine stammen, sondern auch aus Ländern wie Venezuela und den Philippinen. Susanne Frommhold, die seit über elf Jahren ausländische Schüler unterrichtet, beschreibt Marias Entwicklung als durchweg positiv.
Integration in das deutsche Schulsystem
Maria fühlt sich wohl an ihrer neuen Schule und hat schnell Freundschaften geschlossen, darunter mit ihrem Freund Jaroslaw. Um sich auf ihre Abschlussprüfung an der ukrainischen Schule vorzubereiten, nimmt sie zusätzlich am ukrainischen Onlineunterricht teil. Während sie weiterhin die DaZ-Klassen besucht, plant Maria, nach ihrem Schulabschluss an die Berufsschule in Wurzen zu wechseln, um im pädagogischen Bereich zu arbeiten. Trotz ihrer Pläne hat die Unsicherheit durch den Krieg in der Ukraine ihre Rückkehr dorthin erschwert, weshalb sie große Angst hat.
Der Fall von Maria wirft ein Licht auf die Herausforderungen, die geflüchtete Kinder und Jugendliche in Deutschland überwinden müssen. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung besteht in der deutschen Bildungspolitik ein Recht auf Inklusion, welches besagt, dass alle Kinder unabhängig von ihrer Herkunft ein Recht auf Bildung in Regelklassen haben. Dennoch zeigt sich, dass das Schulsystem oft Zugang zu Bildung für geflüchtete und neuzugewanderte Kinder erschwert. Dies liegt unter anderem an der Trennung zwischen Regel- und Vorbereitungsklassen, die zur Diskriminierung führen kann.
- Das Unterrichtsangebot für geflüchtete Schüler*innen ist häufig defizitorientiert.
- Herausforderungen bestehen durch unterschiedliche Schulpflichtregelungen in den Bundesländern.
- Inklusion wird oft missverstanden, indem Anpassungsleistungen von den Schüler*innen erwartet werden.
Besonders in Bundesländern wie Sachsen und Sachsen-Anhalt gibt es große Unterschiede beim Zugang zum regulären Schulunterricht. Diese Unterschiede in der Bildungspolitik erschweren eine gleichmäßige Integration.
Maria zeigt, dass es auch in schwierigen Situationen Perspektiven in Deutschland gibt. Sie erinnert sich an den Wunsch, ihre Cousine in Spanien zu besuchen, was ihr eine weitere Möglichkeit der Verknüpfung mit ihrer Herkunft und ihrer neuen Heimat eröffnet. Ihr Beispiel verdeutlicht sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen, die mit der Integration geflüchteter Kinder in die deutsche Gesellschaft verbunden sind.
Die Erfahrung und Resilienz von jungen Geflüchteten wie Maria stellt nicht nur eine Bereicherung für die Schulgemeinschaft dar, sondern wirft auch Fragen auf, wie die Unterstützung des Bildungssystems besser auf ihre Bedürfnisse abgestimmt werden kann. Ansätze wie „Translanguaging“ könnten helfen, ihre Mehrsprachigkeit als Stärke zu nutzen und eine inklusive Bildung zu fördern.
Es ist offensichtlich, dass die Bildung von Geflüchteten nicht nur eine pädagogische Herausforderung darstellt, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die das Potenzial hat, die Integration und Chancengleichheit nachhaltig zu verbessern. Informationen über diese Thematik und die Erfordernisse der schulischen Integration von Geflüchteten können auch auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung nachgelesen werden, die detaillierte Hintergrundinformationen zu diesem wichtigen Thema bereitstellt. [bpb.de] zeigt auf, wie entscheidend ein inklusives Bildungssystem ist, um diskriminierende Strukturen zu überwinden und Jugendlicher wie Maria die Möglichkeit zu bieten, ihre Träume zu verwirklichen.
Der Weg ist noch lang, aber mit der Unterstützung von engagierten Lehrern und einer offenen Gesellschaft kann die schulische Integration gelingen.
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Ort | Grimma, Deutschland |
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