Uni Hohenheim startet wegweisende Forschungsprojekte für Klimaanpassung

Universität Hohenheim, 70599 Stuttgart, Deutschland - Die Universität Hohenheim hat sich mit bemerkenswerten Initiativen im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft und Ökologie hervorgetan. Wie die Universität Hohenheim berichtet, beteiligt sie sich an zwei Exzellenz-Clustern, „GreenRobust“ und „TERRA“. Diese Forschungsprojekte zeigen den dringenden Bedarf an Anpassung und Verbesserung der Agrarpraktiken angesichts der Herausforderungen des Klimawandels.
Im Rahmen des Clusters „GreenRobust“ arbeitet die Universität Hohenheim zusammen mit den Universitäten Tübingen und Heidelberg. Das Hauptziel dieses Clusters ist die Erforschung der Anpassungsfähigkeit von Pflanzen an Umweltstress. Dies ist besonders wichtig, um die landwirtschaftliche Produktivität in Zeiten des Klimawandels und bei Schädlingsbedrohungen zu gewährleisten. Diese Herausforderung wird nicht nur durch Klimafaktoren bedroht, sondern auch durch eine Veränderung der Artenvielfalt, wie das Umweltforschungszentrum (UFZ) betont.
Klimawandel und biologische Vielfalt
Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und Ökosysteme. Die Arten verschieben ihre Areale, Ökosysteme ändern ihre Produktivität und die Zusammensetzung von Artengemeinschaften befindet sich im Wandel. Der Klimawandel ist laut UFZ einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologische Vielfalt, direkt nach dem Landnutzungswandel und vor biologischen Invasionen.
Im Zuge der Forschung zu „TERRA“ werden die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Bodenarten und der Biodiversität untersucht. Das Team, bestehend aus Experten wie Prof. Dr. Michaela Dippold, Prof. Dr. Kira Rehfeld und Prof. Dr. Olaf Cirpka, untersucht, wie sich Geo- und Biosphäre gegenseitig beeinflussen und damit Auswirkungen auf Umweltveränderungen haben. Die Notwendigkeit dieser Forschung zeigt sich besonders in der aktuellen Phase der landwirtschaftlichen Entwicklung in Europa, wie die Bundeszentrale für politische Bildung anmerkt.
Neue Forschungsinfrastruktur und Förderungen
Ein wesentlicher Bestandteil von „GreenRobust“ ist die Entwicklung einer einzigartigen Forschungsinfrastruktur an der Universität Hohenheim. Diese umfasst das „Diversitorium“, eine Freilandanlage mit unterschiedlichen Bodenvarianten zur Untersuchung von Pflanzenarten, sowie das „Xerodrom“, eine mobile Versuchsanlage zur Simulation von Dürre- und Trockenstress. Ferner werden drei neue Professuren eingerichtet: für Eco-Evolutionary Theory (W1), Biodiversity Theory (W3) und Remote Sensing of the Biosphere (W3).
Zudem startet die Universität Hohenheim einen neuen fakultätsübergreifenden Promotionsstudiengang in Agrar- und Naturwissenschaften, um die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auszubilden. Rektorin Dr. Karla Pollmann von der Universität Tübingen und Prof. Dr. Frauke Melchior von der Universität Heidelberg betonen die Relevanz dieser Forschung für die zukünftige Nahrungsmittelversorgung und die Umwelt.
Handlungsbedarf im Agrarsektor
Diese Initiativen sind umso dringlicher, da der Klimawandel nicht nur die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen verändert, sondern auch einen direkten Einfluss auf die Nahrungsmittelversorgung hat. So warnen Studien, wie etwa von Clark et al. (2020), dass die Emissionen des globalen Lebensmittelsystems die Klimaziele gefährden könnten. Die Landwirtschaft muss somit klimafreundlicher gestaltet werden.
In der europäischen Landwirtschaft werden Anpassungsstrategien gefordert, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Initiativen wie die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und verschiedene wissenschaftliche Projekte am UFZ befassen sich bereits mit der Umsetzung von Schutzkonzepten und nachhaltigen Bewirtschaftungsmethoden. Die Notwendigkeit, die Resilienz von Ökosystemen zu fördern, ist dringend, um die biologische Vielfalt zu bewahren und die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern.
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Ort | Universität Hohenheim, 70599 Stuttgart, Deutschland |
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