Wunderland im Wald: Familien gestalten kreatives Feendorf in Thüringen
Kupfersuhl, Deutschland - Ein innovatives Projekt im Wartburgkreis, das im Januar seinen Ursprung fand, hat sich zu einem wachsenden „Feendorf“ entwickelt. Katharina und Marcus Bönsch waren die treibenden Kräfte hinter der Idee, ihre Kinder und die Kinder ihrer Nachbarn durch kreative Aktivitäten in der Natur zu beschäftigen. Gemeinsam mit ihren Kindern, darunter Josef (2), Mathilda (8) und Emilia (11), bastelten sie kleine Holz-Türen, die mittlerweile zwischen Kupfersuhl und Ettenhausen an der Suhl an vier imposanten Eichen angebracht sind. Diese Eichen bieten nicht nur einen geschützten Ort zur kreativen Entfaltung, sondern auch einen malerischen Blick auf den Thüringer Wald und die Rhön.
Das Feendorf, das den Namen „Jothilia“ trägt, ist mittlerweile ein Sammelpunkt für Naturerfahrungen und Gemeinschaftsaktivitäten. Ein Wegweiser am Kupferpfad leitet die Besucher zu diesem besonderen Ort. Marcus Bönsch hat verschiedene Wege angelegt, um den Zugang für alle Interessierten zu erleichtern. Neben den fantasievoll gestalteten Türen gibt es dort auch ein Waldbad mit Rutsche, ein Kindergarten namens „Morgentau“, eine Schneckenpost, ein Restaurant mit dem Namen „Zum Hirsch“, eine Eichelbank, eine Weihnachtsbaum-Plantage, einen Brunnen und sogar eine Drachenhöhle. Mathilda hat bereits Pläne für den Bau einer Schule und einer Tierarztpraxis geschmiedet, was zeigt, wie sehr dieses Projekt in die Gemeinschaft gewachsen ist.
Gemeinschaftsarbeit und Naturverbundenheit
Das Feendorf ist nicht nur ein Spielplatz, sondern auch ein Gemeinschaftsprojekt, an dem unterschiedliche Menschen mitarbeiten. Alle Bauwerke bestehen aus Naturmaterialien, um plastikmüllfreie Alternativen zu schaffen. Das Feiern von Ostern im Feendorf mit bunten Ostereiern und Osterhasen rund um den Brunnen ist ein weiteres Beispiel für die lebendige Gemeinschaft. Zudem ist bereits ein zweites Dorf neben dem ursprünglichen Feendorf enstanden, was die Beliebtheit und das Wachstum dieser Initiative unterstreicht.
In der heutigen Zeit verbringen Kinder weniger Zeit im Freien, was sowohl ihre körperliche als auch ihre psychische Entwicklung beeinträchtigen kann. Historisch gesehen verbrachten Kinder Jahrtausende in der Natur, wo sie mit natürlichen Materialien und Tieren spielten. Doch heutzutage sind Innenräume und digitale Medien oft die bevorzugten Spielumgebungen. Die Urbanisierung führt dazu, dass immer mehr Menschen in Städten leben, was die Naturerfahrung für viele Kinder weiter einschränkt. Ein Mangel an Naturerfahrungen kann sich negativ auf die Gesundheit und das Umweltbewusstsein auswirken, wie kindergartenpaedagogik.de berichtet.
Bedeutung von Naturerfahrungen
Die Notwendigkeit für Kinder, Naturerfahrungen zu sammeln, wird immer deutlicher. Naturerfahrungen sind nicht nur für eine gesunde Entwicklung wichtig, sie fördern auch soziale Kompetenzen und Urvertrauen. Diese Erlebnisse tragen dazu bei, die Verbindung zur Natur zu stärken sowie emotionale Bindungen zu schaffen, die für die Entwicklung nachhaltiger Lebensstile unabdingbar sind. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird immer mehr zu einem Schlüsselthema. Sie zielt darauf ab, Kinder zu befähigen, kritisch über ihre Umwelt und ihren Beitrag dazu nachzudenken, und benötigt engagierte Pädagogen, die bereit sind, mit Kindern nach draußen zu gehen, um das „echte Leben“ zu erforschen, wie umweltbildung.de betont.
Ein solch visionäres Projekt wie das im Wartburgkreis spielt eine wichtige Rolle in der Förderung von Gemeinschaft und Naturverbundenheit. Es zeigt, wie ein kreativer Umgang mit der Natur nicht nur den Kindern zugutekommt, sondern auch die gesamte Gesellschaft anregen kann, die eigene Verbindung zur Umwelt neu zu entdecken und zu stärken.
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Ort | Kupfersuhl, Deutschland |
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