Alarmierende Auslandsstraftaten in MV: Ermittler stehen vor Herausforderungen!
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern wurden im Jahr 2022 insgesamt 10.571 Auslandstaten registriert, eine Zahl, die sowohl Ermittler als auch Bürger vor große Herausforderungen stellt. Die Aufklärungsquote dieser Taten liegt bei nur 7,8 Prozent. Diese Auslandstaten sind oft nicht konkret auf Deutschland zurückzuführen oder wurden im Ausland verübt, was die Ermittlungen erheblich kompliziert. Kriminalhauptkommissar Niels Borgmann hebt hervor, dass die Unterschiedlichkeit der Rechtssysteme und Strafgesetzgebungen im Ausland die Arbeit der Ermittler erschwert. Ein häufiges Tatmittel ist Internetkriminalität, die oft ohne konkrete Ermittlungsansätze bleibt. Der Großteil der Auslandstaten umfasst Betrugs-, Fälschungs- und Vermögensdelikte, wobei insbesondere der Enkeltrick und Schockanrufe zur Betrugsmasche zählen, bei denen ältere Menschen um Geld betrogen werden. Die operierenden Callcenter für solche Betrügereien befinden sich in vielen Fällen im Ausland.
Der Schaden, der durch Trickstraftaten in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2023 entstanden ist, beläuft sich auf etwa 4,7 Millionen Euro, was einem Anstieg von 700.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Cyberattacken und digitaler Anlagebetrug sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Im Jahr 2024 stieg die Zahl der Betrugsfälle mit Geldanlagen im Internet auf über 550, was zu einem Gesamtschaden von mehr als 12,5 Millionen Euro führte. Im Vorjahr zählten die Ermittler 353 Fälle dieser Art. Um Auslandstaten effektiv zu verfolgen, sind die Ermittler auf die Kooperation mit Strafverfolgungs- und Justizbehörden im jeweiligen Land angewiesen. Innerhalb der EU wird die Zusammenarbeit durch den leichteren Austausch von Informationen und die Unterstützung durch Europol erleichtert, was die Verfolgung von Auslandstaten zumindest etwas einfacher macht.
Steigende Cyberkriminalität in Deutschland
Die Situation ist Teil eines größeren Trends, der auch Deutschland betrifft. Wie das Bundeskriminalamt berichtet, bleibt die Zahl der Cyberstraftaten auf hohem Niveau, während die Taten aus dem Ausland seit 2020 kontinuierlich ansteigen. Für das Jahr 2023 wird ein Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Insgesamt übersteigen die registrierten Auslandstaten die Inlandstaten, die stagnieren und 134.407 Fälle erreichen, was einem Rückgang von 1,8 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Der wirtschaftliche Schaden durch Cyberangriffe beläuft sich 2023 auf erschreckende 148 Milliarden Euro, was die Dringlichkeit der Bekämpfung dieser Kriminalität unterstreicht.
Die Aufklärungsquote bei Cybercrime-Delikten liegt bei 32,2 Prozent, was einen Anstieg um drei Prozentpunkte darstellt. Cybercrime umfasst betrügerische Aktivitäten gegen Internetressourcen und IT-Systeme, wobei der Einsatz von Informationstechnik in vielen Delikten nicht zu vernachlässigen ist. Unter den häufigsten Bedrohungen sind DDoS-Angriffe und Ransomware. 2023 wurden über 800 Unternehmen und Institutionen Opfer von Ransomware-Angriffen.
Auswirkungen und Präventionsstrategien
Cyberkriminelle sind zunehmend professionell und verwenden Methoden wie „Cybercrime-as-a-Service“, um komplexe Angriffe durchzuführen. Phishing und fortschrittliche Malware gehören zu den weit verbreiteten Techniken. 88 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind von Datenklau, Spionage oder Sabotage betroffen, was jährliche Schäden von etwa 220 Milliarden Euro verursacht. Die Angriffe entwickeln sich 2024 weiter und werden raffinierter. Kritische Infrastrukturen sind besonders gefährdet, was die öffentliche Sicherheit ernsthaft bedrohen kann.
Um diesen Bedrohungen zu begegnen, sind präventive Maßnahmen unerlässlich. Dazu gehören regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter, technologische Lösungen sowie die Implementierung bewährter Sicherheitspraktiken, wie regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Software-Updates. Internationale Zusammenarbeit im Bereich der Cybersicherheit nimmt zu, um Angriffe effizienter zu bekämpfen und die Sicherheit kritischer Infrastrukturen zu gewährleisten. Die konstante Anpassung der Sicherheitsstrategien wird entscheidend sein, um den Herausforderungen der Cyberkriminalität zukünftig gerecht zu werden.
Diese Entwicklungen zu verfolgen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen ist für alle Beteiligten von großer Bedeutung. Weitere Informationen zu dieser Thematik finden sich in den Berichten von Nordkurier, BKA und Addpriv.
Details | |
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Vorfall | Betrug |
Ursache | Cyberkriminalität |
Ort | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
Schaden in € | 220000000 |
Quellen |