Alarmstufe Rot: Wälder und Moore versagen im Klimaschutz!

Die Tagesschau informiert über die alarmierende CO2-Bilanz von Wäldern und Mooren in Deutschland und notwendige Klimaschutzmaßnahmen.
Die Tagesschau informiert über die alarmierende CO2-Bilanz von Wäldern und Mooren in Deutschland und notwendige Klimaschutzmaßnahmen. (Symbolbild/NAG)

Deutschland - Wälder und Moore, die lange Zeit als CO2-Senken fungierten, stehen aufgrund diverser Umweltveränderungen und menschlicher Einflüsse vor großen Herausforderungen. Aktuelle Analysen zeigen, dass diese Ökosysteme mittlerweile mehr Treibhausgase ausstoßen als sie speichern. Laut einem Bericht von Tagesschau warnen Experten, dass Deutschland seine Klimaziele im LULUCF-Sektor (Land Use, Land Use Change and Forestry) langfristig verfehlen könnte. Diese Situation könnte gravierende Auswirkungen auf die gesamte Klimapolitik haben, nicht nur in Bezug auf Wälder und Moore, sondern auch bei anderen Sektoren wie Verkehr und Gebäude.

Die Wissenschaftler heben hervor, dass die Wälder erst nach 2050 wieder zur CO2-Senke werden könnten. Diese Information stammt von Andreas Bolte, einem Experten für Waldökosysteme. Die derzeitige Situation in den deutschen Wäldern zeigt eindeutig, dass eine Wiedervernässung von Mooren und eine Aufforstung notwendig sind, um den Trend der Klimagas-Emissionen zu stoppen. Zudem ist die Einbeziehung der Gesellschaft, insbesondere der Landwirte und Forstwirte, entscheidend für den Erfolg dieser Maßnahmen.

Bedrohungen durch Klimawandel und menschliches Handeln

Die Emissionen aus Mooren sind besonders alarmierend, da viele von ihnen in Deutschland stark trockengelegt wurden. So release die Moore im Jahr 2022 rund 53,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, wobei landwirtschaftlich genutzte Moorböden etwa 43,0 Millionen Tonnen ausmachten. Dies steht im krassen Gegensatz zu den Zielen für den LULUCF-Sektor, die eine Reduzierung der Netto-THG-Emissionen um 25 Millionen Tonnen bis 2030 anstreben.

Die Entwicklungen im Bereich der Kohlenstoffspeicherung sind besorgniserregend. Die Wälder Deutschlands, die etwa 31 % der Landoberfläche bedecken, hatten in den letzten Jahrzehnten eine zunehmend positive Bilanz in der Kohlenstoffspeicherung. Doch seit 1990 sind die Netto-THG-Emissionen aus dem LULUCF-Sektor von ca. 40 Millionen Tonnen auf nur noch 4 Millionen Tonnen gesunken, und die Schätzung für 2023 steht mit 3,6 Millionen Tonnen unter einem unsicheren Stern, wie das Umweltbundesamt berichtet.

Strategische Maßnahmen und Zukunftsausblick

Um die Klimaziele zu erreichen, macht das Bundesumweltministerium klar, dass ein neues Klimaschutzprogramm bis März 2026 vorgelegt werden muss. Ein wesentliches Element in dieser Strategie ist das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK), welches die Bewirtschaftung der Wälder und Moore unterstützen soll. Die rechtlichen und wirtschaftlichen Hürden, die die Aufforstung behindern, sollen abgebaut werden.

Des weiteren spielt die EU-Politik eine entscheidende Rolle, da die Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2027 für Subventionen in der Landwirtschaft von Bedeutung sind. Zusätzliche Maßnahmen zur Emissionsminderung, insbesondere aus drainierten Moorflächen, sind erforderlich. Die internationale Dimension dieser Problematik wird auch durch das Übereinkommen von Paris verdeutlicht, das das Ziel verfolgt, die Erderwärmung unter 2°C zu halten.

Die Schweiz hat sich eine langfristige Klimastrategie zum Ziel gesetzt, um die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto null zu reduzieren. Laut einer Veröffentlichung des Bundesamtes für Umwelt wird dieser Prozess durch Negativemissionstechnologien ergänzt, um verbleibende Emissionen zu kompensieren. Ziel ist es, den Kohlenstoffausstoß bis 2050 um rund 90 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.

Die anstehenden großen Herausforderungen im Bereich des Klimaschutzes machen deutlich, wie wichtig integrierte Strategien sind, die sowohl die natürlichen Ökosysteme als auch die landwirtschaftlichen Praktiken berücksichtigen. Nur durch gemeinschaftliche Anstrengungen und innovative Lösungen kann der Weg in eine klimaneutrale Zukunft geebnet werden.

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Ort Deutschland
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