Ausländische Fachkräfte: Schlüssel gegen Rentenlücke der Babyboomer!

Nürnberg, Deutschland - Die bevorstehende Pensionierung der Babyboomer-Generation schafft erhebliche Herausforderungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Diese Generation, die zwischen 1954 und 1969 geboren wurde, wird in den kommenden zwölf Jahren massenhaft in den Ruhestand treten, wodurch schätzungsweise 19,5 Millionen ältere Arbeitnehmer verloren gehen. Im Gegensatz dazu wird in den nächsten Jahren nur mit 12,5 Millionen jüngeren Beschäftigten gerechnet, die nachrücken können. Laut bnn.de wird die Entwicklung vor allem in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts an Tempo gewinnen, wenn auch die letzten 16,5 Millionen verbleibenden Babyboomer das Renteneintrittsalter erreichen.

Die Folgen dieser demografischen Veränderungen sind bereits sichtbar. Die Anzahl der erwerbsfähigen deutschen Arbeitnehmer sinkt, während eine zunehmende Zahl an Arbeitsplätzen unbesetzt bleibt. Zwischen 2015 und 2024 stieg die Zahl der Beschäftigten auf Fachkräfteniveau um 600.000, während gleichzeitig die Zahl der deutschen Beschäftigten zurückging. Dies führt zu einer wachsenden Abhängigkeit von ausländischen Arbeitskräften, die zunehmend die Lücken im Arbeitsmarkt füllen.

Der Einfluss ausländischer Beschäftigter

Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weist darauf hin, dass der Zuwachs von über einer Million Arbeitskräften bei Helfertätigkeiten fast ausschließlich auf ausländische Beschäftigte zurückzuführen ist. IAB-Forscher Holger Seibert hat betont, dass in Westdeutschland auf 100 ältere Beschäftigte (im Alter von 58-62 Jahren) nur 95 Jüngere (im Alter von 28-32 Jahren) kommen, während die Relation in den neuen Bundesländern ungünstiger ist, wo nur 68 Jüngere auf 100 ältere Beschäftigte entfallen. Diese Entwicklung verstärkt den Druck, die Zuwanderung zu Erwerbszwecken weiter zu fördern, um den zukünftigen Arbeitskräftemangel zu mindern.

Dennoch ist die aktuelle Zuwanderung noch unzureichend, laut IAB-Forscherin Sarah Kuhn. Insbesondere in ostdeutschen Regionen außerhalb der Großstädte ist die Rolle ausländischer Beschäftigter von entscheidender Bedeutung, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Neben der Zuwanderung sind zusätzliche Maßnahmen nötig, um die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer zu fördern.

Maßnahmen zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes

Zusätzlich zur Zuwanderung wird empfohlen, Anreize zu schaffen, damit mehr Menschen über das Renteneintrittsalter hinaus erwerbstätig bleiben. Ökonom Holger Schäfer vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnt vor den langfristigen Folgen eines unzureichenden Arbeitskräfteangebots. Ohne gezielte Maßnahmen, einschließlich schnellerer Visavergabe und leichterer Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, drohen Wohlstandsverluste und verschärfte Verteilungskonflikte. Diese Forderungen unterstreichen die Dringlichkeit, aktiv gegen den drohenden Arbeitskräftemangel vorzugehen.

Zusammengefasst zeigt sich, dass die Kombination aus einer alternden Bevölkerung und einem rückläufigen Arbeitskräfteangebot eine kritische Situation für die deutsche Wirtschaft darstellt. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, müssen sowohl Zuwanderung als auch Maßnahmen zur Steigerung der Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer intensiviert werden. Weitere Informationen zu den demografischen Veränderungen und deren Auswirkungen sind auf den Seiten der Statistischen Arbeitsagentur erhältlich.

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Vorfall Arbeitsmarkt
Ort Nürnberg, Deutschland
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