Streit um Punkte: ESC 2025 schockiert mit fragwürdiger Jurybewertung!

Basel, Schweiz - Nach dem 69. Eurovision Song Contest, der am 20. Mai 2025 in Basel stattfand, gibt es hitzige Diskussionen über die Stimmabgabe und die Bewertung der Teilnehmer. lvz.de berichtet, dass mehrere der 37 teilnehmenden Fernsehsender Klärungsbedarf sehen, vor allem aufgrund der Diskrepanz zwischen den Jury- und Publikumsstimmen. Ein besonders auffälliges Beispiel ist die israelische Sängerin Yuval Raphael, die 297 Punkte vom Publikum erhielt und somit den ersten Platz im Televoting belegte, aber nur 60 Punkte von den Jurys, was ihr Platz 15 einbrachte. Insgesamt landete Israel auf Rang 2 in der Gesamtwertung.
Im Gegensatz dazu gewann der österreichische Künstler JJ den Wettbewerb mit 258 Punkten von den Jurys und 178 Punkten vom Publikum. Dies markiert das dritte Jahr in Folge, in dem der Gewinner des Publikums-Votings nicht die ESC-Trophäe gewinnen konnte. Der belgische Sender VRT hat angekündigt, seine zukünftige Teilnahme am Wettbewerb zu überdenken und kritisiert das derzeitige Abstimmungssystem.
Politische Spannungen und Abstimmungsregeln
Die politische Dimension des Wettbewerbs wurde durch den spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez verstärkt, der den Ausschluss Israels aufgrund des Gazakriegs forderte. Zudem hat der Sender RTVE im Finale einen israelkritischen Hinweis eingeblendet, was eine neue Form der politischen Auseinandersetzung im Rahmen des Events darstellt. ESC-Direktor Martin Green hat für die Zeit vor dem 70. Song Contest 2026 eine umfassende Diskussion über das Abstimmungssystem angekündigt, um zukünftige Konflikte zu vermeiden.
Die European Broadcasting Union (EBU) hat jedoch klargestellt, dass es keine Hinweise auf Regelverstöße von Israel gibt. Ihr aktuelles Abstimmungsverfahren gilt als „fortschrittlich“ und enthält Techniken zur Verifizierung der Stimmen. Die Abstimmungen werden sowohl von Jurys, bestehend aus fünf internationalen Musikexperten, als auch vom Publikum durchgeführt. Jedes Land darf Punkten für die Top Ten der Auftritte abgeben, was jedoch zu Ungerechtigkeiten führen kann, wie der Fall des deutschen Beitrags „Baller“ von Abor & Tynna zeigt, der 74 Punkte vom Publikum und 77 von den Jurys erhielt, jedoch aus der Wertung fiel, weil er nicht unter den besten zehn war.
Regeln und Abläufe des Wettbewerbs
Die Regeln des Eurovision Song Contest werden von der EBU festgelegt, und Verstöße gegen diese Regeln können zur Disqualifikation führen. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich Mitglieder der EBU, und jeder Beitrag muss ein Originalwerk sein, das live aufgeführt wird. Bis 2023 gab es sowohl Jurystimmen als auch Televoting in den Halbfinalen, während seit diesem Jahr nur noch das Televoting zählt. Alle Teilnehmerstaaten dürfen während des Finales abstimmen, auch wenn ihre Künstler im Halbfinale ausgeschieden sind.
Besonders hervorzuheben sind die beliebten „Big Five“, bestehend aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien, die automatisch einen Platz im Finale haben. Die EBU nutzt eine Mischung aus Televoting und Juryabstimmung, wobei auch Zuschauer aus Ländern außerhalb des Wettbewerbs mit abstimmen können. Dies verstärkt die globale Dimension des Contests und ermöglicht eine breitere Beteiligung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Eurovision Song Contest, der seit seiner Gründung auf musikalische Vielfalt und kulturelle Zusammenarbeit setzt, auch immer wieder mit politischen Spannungen und kontroversen Abstimmungsergebnissen konfrontiert wird. Der ESC bleibt ein komplexes, aber faszinierendes Event, das die Teilnehmerländer und ihre Kulturen präsentiert.
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Ort | Basel, Schweiz |
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