Trockenheit bedroht Niedersachsens Gemüsebau: Bauern kämpften um Erträge!

Lilienthal, Deutschland - In Niedersachsen kämpfen Gemüsebauer wie Felix Hannig und Jochen Krentzel mit den Auswirkungen einer anhaltenden Trockenheit, die ihre Ernte ernsthaft belastet. Der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums zeigt, dass die Böden in Norddeutschland bis in eine Tiefe von 25 cm ausgetrocknet sind. Seit 30 Tagen herrscht die höchste Dürrestufe für viele Orte in Niedersachsen und Bremen. Hannig, der täglich 100 Kubikmeter Wasser auf seinen Feldern bewässert, sieht die Produktion seiner Pflanzen gefährdet. Bei extremer Trockenheit hält diese Bewässerung nur für ein bis zwei Wochen durch.
Die Trockenheit hat die Wachstumsbedingungen für das Gemüse drastisch verschlechtert. Hannig berichtet, dass seine Pflanzen langsamer wachsen und die Früchte ungleichmäßig reifen. Dies führt nicht nur zu höheren Kosten, die durch zusätzliche Stromverbrauch und Arbeitsaufwand entstehen, sondern auch zu einer geringeren Qualität der Ernte. Er erwartet kleinere und verfärbte Erträge bei Blumenkohl und Brokkoli. Kunden im Supermarkt sollten daher flexibel bei der Optik des angebotenen Gemüses werden, da sich die steigenden Produktionskosten möglicherweise auch in höheren Preisen niederschlagen werden.
Extremwetterlage in Deutschland
Deutschland erlebt seit Anfang Februar bis Mitte April 2025 die trockenste Periode seit 1931. Der März 2025 war mit nur 21% des Niederschlags im Vergleich zum durchschnittlichen Wert der Jahre 1991-2020 der sechsttrockenste März seit 1881. Besonders betroffene Regionen sind das Norddeutsche Tiefland und der Norden Bayerns, wo die Böden stark austrocknen. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert einen Sommer der Extreme, was die Lage weiter verschärfen könnte.
Der Wassermangel hat nicht nur kurzfristige Auswirkungen. Langfristig zeigt der Klimawandel bereits seine Spuren, und die Abnahme der Bodenfeuchte wird von Experten als besorgniserregend eingestuft. Anpassungsstrategien in der Landwirtschaft sind daher unerlässlich. Experten raten, nachts oder früh morgens zu gießen, um die Verdunstung zu reduzieren. Zudem wird die Anwendung von Mulch mit Grasschnitt empfohlen, um die Bodentrockenheit zu verringern.
Bewässerungsstrategien für Landwirte
Um der Trockenheit entgegenzuwirken, überlegen viele Landwirte wie Hannig, in effizientere Bewässerungssysteme zu investieren. Der Einsatz von Kreis- und Linearberegnung könnte eine Lösung bieten. Diese Systeme sind teilmobil und bieten Vorteile wie automatische Betriebsabläufe und Wassereffizienz. Die Kosten für eine Kreisberegnung belaufen sich auf etwa 512 Euro pro Hektar jährlich, während die Linearberegnung teurer ist und höhere Energieaufwendungen erfordert. Dennoch sind beide Systeme nur wirtschaftlich ab einer Fläche von mindestens 20 Hektar rentabel.
Krentzel hingegen setzt bereits auf Humusverbesserung seiner Böden, um diese widerstandsfähiger gegen die Trockenheit zu machen. Heutzutage ist die Umstellung auf mediterranes Gemüse für die meisten Bauern nicht sinnvoll, da das lokale Klima und die Bewässerungsmöglichkeiten es nicht zulassen. Gründüngung mit Erbsen oder Blühmischungen wird empfohlen, um die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu sichern und das Wachstum zu fördern.
Die aktuelle Dürresituation zeigt, wie wichtig Anpassungen und innovative Bewässerungsstrategien für die Landwirtschaft sind. Der Klimawandel zwingt Landwirte dazu, ihre Methoden zu überdenken, um zukünftige Erträge zu sichern und den Herausforderungen eines sich verändernden Wetters gewachsen zu sein.
Weser Kurier berichtet, dass die Dürremonitor-Daten und die Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes die Erntebedingungen erheblich belasten. Weitere Informationen zur Entwicklung des Klimas und der Wasserversorgung in Deutschland finden sich auf der Website des Umweltbundesamtes. Strategien für die Verbesserung der Bewässerung für Landwirte sind detailliert in einem Artikel der DLG zu finden.
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Ort | Lilienthal, Deutschland |
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