Zynische Machtprobe: Russland feiert Sieg mit Militärparade in Moskau

Roter Platz, Moskau, Russland - Am 9. Mai 2025 findet in Moskau eine eindrucksvolle Militärparade statt, um den 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland zu feiern. Diese Veranstaltung, die auf dem Roten Platz durchgeführt wird, ist die vierte ihrer Art seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Der Feiertag hat eine immense Bedeutung für die nationale Identität Russlands und wird von Präsident Wladimir Putin als bedeutendes Ereignis während der Isolation des Landes hervorgehoben. Dabei wird die Parade nicht nur als Gedenken an den Zweiten Weltkrieg verstanden, sondern auch in Verbindung mit dem aktuellen Konflikt in der Ukraine gebracht. Laut sueddeutsche.de wurde die Parade als zynische Machtdemonstration kritisiert, insbesondere von Kiew.

Mit über 10.000 Teilnehmern, darunter Soldaten aus verschiedenen Staaten, wird die Veranstaltung opulent gestaltet. Zu den gezeigten militärischen Gerätschaften zählen traditionelle Panzer, Flugabwehr- und Raketensysteme sowie eine Flugshow mit russischen Kampfjets. In den letzten Tagen haben sich die Sicherheitsvorkehrungen in Moskau drastisch erhöht, da Ukraine angedeutet hat, möglicherweise mit Langstreckendrohnen angreifen zu wollen. Die Luftverteidigung Moskaus ist bereits durch die Verstärkung von über 200 Systemen zum Schutz vor Angriffe vorbereitet. Dennoch wird ein direkter Angriff auf die Parade als unwahrscheinlich eingeschätzt. ZDF berichtet, dass ein solcher Angriff erhebliche Risiken birgt, insbesondere hinsichtlich iespannter diplomatischer Beziehungen und des Eskalationspotenzials.

Internationale Reaktionen und Gäste

Auf dem Plätze der Ehrengäste werden vornehmlich Staats- und Regierungschefs aus autokratisch regierten Ländern gesichtet. Unter ihnen ist der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping der wichtigste Gast, während auch der serbische Präsident Aleksandar Vucic sowie der slowakische Premier Robert Fico an der Parade teilnehmen. Insgesamt haben 29 Staats- und Regierungschefs ihre Teilnahme zugesichert, was die Bedeutung des Ereignisses unterstreicht. Deutschlandfunk vermeldet, dass nur wenige westliche Gäste anwesend sein werden, da die meisten europäischen Staats- und Regierungschefs aufgrund der russischen Aggression gegen die Ukraine abgesagt haben.

Vor der Parade hat Putin Staats- und Regierungschefs zu einem Abendessen im Kreml empfangen, um die Bedeutung des Ereignisses hervorzuheben. Zudem trifft sich am selben Tag eine Delegation von EU-Außenministern in der ukrainischen Stadt Lwiw, um ihre Unterstützung für die Ukraine zu bekräftigen und die politische Zustimmung zu einem internationalen Sondertribunal für Russland zu etablieren.

Militärische Entwicklungen und Konfliktlage

Währenddessen ist die militärische Lage in der Ukraine weiterhin angespannt. Die ukrainischen Militärs melden Hunderte Verstöße gegen eine von Russland angekündigte dreitägige Feuerpause während der Feierlichkeiten. Insbesondere wurde Sumy von der russischen Luftwaffe mit schweren Angriffen getroffen, was die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter anheizt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj telefonierte mit dem US-Präsidenten Donald Trump, um die Möglichkeit einer 30-tägigen Feuerpause zu diskutieren. Trump unterstützt diese Forderung und hat angedroht, die Sanktionen gegen Russland weiter zu verschärfen. Großbritannien plant zusätzlich ein Sanktionspaket gegen die russische Schattenflotte, welches weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen soll.

Insgesamt zeigen die Ereignisse rund um die Militärparade, wie sehr der zweite Weltkrieg und die damit verbundenen Ideale in der gegenwärtigen politischen Rhetorik verankert sind. Der Gedenktag, der in Europa am 8. Mai gefeiert wird, erhält durch den 9. Mai eine zusätzliche Dimension im Kontext des laufenden Krieges in der Ukraine. Während auf der einen Seite Stolz und Freude im Vordergrund stehen, kritisieren viele die Instrumentalisierung dieser Feierlichkeiten durch die russische Führung, um den aktuellen Konflikt zu rechtfertigen.

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Vorfall Sonstiges
Ort Roter Platz, Moskau, Russland
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