Bosch schließt Werk in Sebnitz: Hunderte kämpfen um ihre Jobs!

Sebnitz, Sachsen, Deutschland - In einer angespannten Situation haben Hunderte von Beschäftigten bei Bosch Power Tools in Leinfelden-Echterdingen am 15. April 2025 ein deutliches Zeichen gegen die geplante Schließung von zwei Werken gesetzt. Die Tochtergesellschaft des Technologiekonzerns Bosch plant, über 500 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen, darunter auch am Hauptsitz sowie im Werk in Sebnitz, Sachsen. Rund 600 Mitarbeiter nahmen an einer Betriebsratssprechstunde teil, um ihre Besorgnis über diese Entscheidung auszudrücken, die nach 2026 wirksam werden soll. Die IG Metall und der Betriebsrat kritisieren die Schließungspläne und betonen, dass Bosch keine Verantwortung gegenüber seinen Beschäftigten zeigt. Die Betriebsratsvorsitzende Karin Solda machte deutlich, dass man um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen werde.

Die Schließungen werden von Bosch Power Tools mit dem steigenden Wettbewerbs- und Preisdruck sowie einer sinkenden Nachfrage begründet. Die Auslastung der Werke hat abgenommen, und die bisherigen Sparprogramme reichen nicht aus, um den Kostendruck zu mindern. So sollen in der Zukunft Produkte wie Bohr- und Schlaghämmer sowie Winkelschleifer in anderen Fabriken, beispielsweise in Ungarn, gefertigt werden. Im Jahr 2024 erzielte Bosch Power Tools einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro, wobei etwa 3.000 der insgesamt 18.700 Beschäftigten in Deutschland arbeiten.

Auswirkungen auf den Industriestandort

Die Entscheidung von Bosch, mehr als 560 Stellen am Standort Leinfelden-Echterdingen abzubauen, sorgt für Schock und Unruhe unter den Beschäftigten. Noch vor kurzem hatte die Geschäftsleitung große Pläne für den Standort geäußert. Thomas Donato, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Bosch Power Tools, erklärte, dass die Entscheidung nicht leicht gefallen sei. Die IG Metall sieht den Stellenabbau als ein klares Zeichen gegen den Industriestandort Deutschland. Ähnlich kritisieren viele, dass die hohen Kosten und verlorenen Marktanteile zu dieser drastischen Entscheidung geführt haben.

Die betroffenen Bereiche umfassen vor allem Forschung, Entwicklung sowie die Verwaltung. Bereits seit Mitte 2024 gab es einen vereinbarten Stellenabbau im Zentral-, Entwicklungs- und Verwaltungsbereich am Stammsitz, der 480 Stellen betroffen hatte. In den letzten Jahren wurden in der Produktion zudem kontinuierlich Arbeitsplätze abgebaut. Global strebt Bosch an, in den nächsten drei Jahren insgesamt 1.200 Arbeitsplätze abzubauen, wovon 950 in Deutschland betroffen sein werden.

Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie

Die Problematik rund um den Stellenabbau bei Bosch steht im Kontext einer breiteren Entwicklung in der deutschen Wirtschaft. Laut aktuellen Berichten ist die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands seit zwei Jahren stark gesunken. Der Rückgang im IMD World Competitiveness Ranking zeigt, dass Deutschland von Platz 15 auf Platz 24 gefallen ist. Dies wird unter anderem auf hohe Energiepreise, verstärkt durch den Ukraine-Konflikt, und eine marode Infrastruktur zurückgeführt. Zudem wird die politische Unsicherheit, speziell durch den Aufstieg der AfD, als negativ für das Investitionsklima angesehen.

Die deutsche Industrie insgesamt befindet sich unter Druck, was sich auch in der Ungewissheit bei Unternehmen wie Volkswagen und Ford zeigt. Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2027 in Deutschland etwa 728.000 Fachkräfte fehlen werden. Während Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in Betracht gezogen werden, sieht die IG Metall die Schließungen bei Bosch als alarmierende Warnung für die Zukunft der industriellen Basis in Deutschland.

Details
Vorfall Stellenabbau
Ursache Wettbewerbsdruck,sinkende Nachfrage
Ort Sebnitz, Sachsen, Deutschland
Quellen