Tabu Wechseljahre: Frauen brechen das Schweigen über Hitzewallungen!

Tabu Wechseljahre: Frauen brechen das Schweigen über Hitzewallungen!
Die Wechseljahre, das Klimakterium, betreffen viele Frauen und sind oft ein heikles Thema. Sybille Müller, 47 Jahre alt, teilt ihre Erfahrungen: Mit 40 begannen die ersten Symptome wie Schlafstörungen, gefolgt von Hitzewallungen mit 43. Laut der Borkener Zeitung leiden mehr als neun Millionen Frauen in Deutschland unter ähnlichen Beschwerden. Nur rund 30% berichten von leichten Symptomen, während 50% stärkere Probleme haben, wie auch Thomas Strowitzki vom Universitätsklinikum Heidelberg erklärt.
Was die Wechseljahre so herausfordernd macht, ist nicht nur das körperliche Unwohlsein. Das Thema bleibt in der Gesellschaft oft tabuisiert, was das Sprechen darüber erschwert. Mandy Mangler, Chefärztin, betont, dass es viele Hürden gibt, an denen Frauen oft scheitern, wenn sie sich über ihre Symptome austauschen wollen. Zum Beispiel fällt es vielen schwer, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass die eigenen Beschwerden ein Anzeichen für diese Lebensphase sein könnten und oft werden Symptome fälschlicherweise auf Stress geschoben.
Die Phasen der Wechseljahre
Die Wechseljahre sind nicht einfach nur ein zeitlicher Abschnitt, sondern sie sind in vier Phasen unterteilt: Prämopause, Perimenopause, Menopause und Postmenopause. In der Prämopause, die häufig zwischen 40 und 50 Jahren beginnt, zeigen sich die ersten Unregelmäßigkeiten im Zyklus. In der Perimenopause wird die reproduktive Funktion eingestellt, und die Beschwerden erreichen oft ihren Höhepunkt, bevor die Menopause mit der letzten Regelblutung eintritt, die im Durchschnitt um das 52. Lebensjahr erfolgt. Danach folgt die Postmenopause, in der sich die Beschwerden oft verändern und Hormonspiegel stark abfallen.
Diese Informationen liefert frau-gesundheit.de.
Aber was sind die ersten Anzeichen? Abgesehen von Hitzewallungen können unregelmäßige Blutungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten auf einen bevorstehenden Wechsel hindeuten. Der normale Zyklus einer jungen Frau von 28 Tagen verkürzt sich häufig auf 26 Tage und Schwankungen von bis zu sieben Tagen können ebenso Hinweise sein. Interessanterweise berichten etwa 30% der Frauen, dass sie während der Wechseljahre gänzlich symptomfrei bleiben.
Alternative Lösungen und Unterstützung
Immer mehr Unternehmen bieten Beratungen über die Herausforderungen in den Wechseljahren an und Initiativen wie „Wir sind neun Millionen“ setzen sich für eine bessere Versorgung ein. Ergänzend dazu können Frauen durch Sport, gesunde Ernährung oder pflanzliche Produkte wie Traubensilberkerze und Soja versuchen, ihre Beschwerden zu lindern. Der Gebrauch von Hormonpflastern hat Sybille Müller beispielsweise geholfen, ihre Symptome zu verbessern.
Die Hormonersatztherapie kann zwar Abhilfe schaffen, birgt jedoch auch Risiken. So weisen Studien der Deutschen Krebsgesellschaft darauf hin, dass das Risiko für Brustkrebs nach fünf Jahren ansteigen kann. Dennoch bringt das Ende der Regelblutungen auch viele Frauen positive Aspekte: Keine Menstruationsbeschwerden mehr und der Verzicht auf Verhütung. So kommt es, dass Sybille Müller festgestellt hat, dass offene Gespräche unter Freundinnen oft hilfreich sind und den Austausch über Erfahrungen und Lösungen begünstigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wechseljahre ein natürlicher Teil des Lebens sind, der Verständnis und Offenheit erfordert. Es ist wichtig, dass Frauen über ihre Erfahrungen sprechen, um das Tabu endlich zu brechen und eine bessere Unterstützung zu finden. Weitere Informationen zu den Symptomen und dem Verlauf erhalten Sie auch auf National Geographic.