Handelsketten fordern 33 Millionen Euro wegen Corona-Lockdown!

Stuttgart, Deutschland - Heute, am 15. April 2025, wird eine wegweisende Entscheidung im Verfahren zwischen den Handelsketten Woolworth und Tedi und dem Land Baden-Württemberg am Stuttgarter Landgericht erwartet. Die beiden Unternehmen fordern Schadenersatz in Höhe von insgesamt über 33 Millionen Euro, aufgrund von Ladenschließungen während der Corona-Pandemie. Die Muttergesellschaft von Tedi, die B.H. Holding GmbH, sieht ihre Eigentumsrechte verletzt, da Non-Food-Händler wie sie während des Lockdowns schließen mussten, während Supermärkte und privilegierte Händler weiterhin geöffnet bleiben durften. Diese Ungleichbehandlung löste einen Prozess aus, bei dem die Kläger argumentieren, dass die Zwangsschließungen unverhältnismäßig waren und die Kundenströme auf die wenigen geöffneten Geschäfte konzentriert wurden. Beobachter befürchten, dass der Fall möglicherweise bis zum Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe weitergerichtet werden könnte, dessen frühere Entscheidungen Lockdowns für Friseure und die Gastronomie bestätigten und als rechtmäßig einstuften berichtet.

Besonders im Fokus der Kläger steht die Tatsache, dass Lebensmittelhändler während der Schließungen weiterhin Non-Food-Artikel verkaufen durften, während Tedi und Woolworth nicht einmal ihre Lebensmittelprodukte vertreiben konnten. Tedi-Geschäftsführerin Maike Hellnick kritisierte, dass große Vollsortimenter wie Edeka und Kaufland in der Lage waren, ihren Non-Food-Bereich auszubauen, während ihre eigenen Geschäfte geschlossen blieben. Diese Ungleichbehandlung könnte als zentrales Argument in dem Verfahren dienen, das heute um 11:00 Uhr verhandelt wird vermerkt.

Die allgemeine Situation im Einzelhandel

Die Debatte über die Ungerechtigkeit im Einzelhandel beschränkt sich nicht nur auf Tedi und Woolworth. Nahezu alle großen Handelsketten stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Gerade im Zusammenhang mit den Corona-Hilfen betonen Vertreter, dass sie keine nennenswerte Unterstützung erhalten haben. Timm Homann, Vizepräsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), berichtete von „null“ Euro an staatlichen Hilfen für sein Unternehmen stellt der Tagesspiegel fest. Diese allgemeine Frustration hat zu einer wachsenden Klagewelle geführt, bei der viele Einzelhändler auf eine schnelle Wiederöffnung ihrer Geschäfte drängen.

Rechtsanwälte haben bereits von einer dreistelligen Anzahl an Eilanträgen realisiert, die sich auf vermeintlich rechtswidrige Eingriffe in Gewerbebetriebe konzentrieren. Klaus Nieding, ein auf solche Fälle spezialisierter Anwalt, schätzt, dass die Zahl der Klagen bald im vierstelligen Bereich liegen könnte. Bisher gab es in Deutschland noch keine erfolgreichen Klagen auf Entschädigung, was die Unsicherheit im Handelssektor weiter verstärkt so der Tagesspiegel.

Die Handelslandschaft sieht sich vor einer neuen Realität, in der viele Händler ohne zusätzliche Hilfen nicht überleben können. Eine HDE-Umfrage zeigt, dass 67 Prozent der Händler im Schuh- und Lederwarenbereich ohne weitere Unterstützung schließen müssen. Diese besorgniserregende Lage erfordert dringend Maßnahmen, um die Existenz vieler Firmen zu sichern und die Branche aus der aktuellen Krise zu führen.

Details
Vorfall Sonstiges
Ursache Ungleichbehandlung während der Corona-Pandemie
Ort Stuttgart, Deutschland
Schaden in € 32000000
Quellen