Leipzig plant bunte Humorbank: Witze erzählen für 5214 Euro!

Könneritzstraße, Leipzig, Deutschland - In Leipzig sorgt eine kreative Idee für Aufsehen: Im Stadtbezirksbeirat Südwest hat Ray Rühle, 54 Jahre alt, die Initiative zur Umsetzung einer „Humorbank“ ergriffen. Diese Bank soll nicht nur bunt angestrichen werden, sondern auch eine Plakette mit der Aufforderung „Erzähle einen Witz“ tragen. Die Umsetzungskosten wurden zunächst auf 150 Euro geschätzt, wobei Rühle bereit ist, die notwendigen Arbeiten selbst durchzuführen. Die Idee, die ihre Wurzeln in Konstanz hat, wo es bereits eine ähnliche Bank gibt, trifft jedoch auf Widerstand seitens der Stadtverwaltung. Diese äußert Bedenken hinsichtlich der Wartung und der Gefahr von Vandalismus und schätzt die Gesamtkosten für die Bank auf 1.680 Euro einmalig sowie 439 Euro jährlich. Rühle zeigt sich überrascht über diese hohen Zahlen und erkennt, dass möglicherweise eine neue Bank erforderlich ist, anstelle der ursprünglich geplanten Umlackierung.
Die Diskussion um den Standort der Humorbank gestaltet sich ebenfalls komplex. Ursprünglich sollte die Bank an der Könneritzstraße platziert werden, jedoch wird anschließend die Entenbrücke in Schleußig in Betracht gezogen. Das Amt für Stadtgrün und Gewässer gibt jedoch an, dass die Entenbrücke nicht in deren Zuständigkeitsbereich fällt. Ein alternativer Platz in Kleinzschocher wird vorgeschlagen, doch auch hier gibt es Abstimmungsprobleme zwischen verschiedenen Ämtern. Für die Umsetzung muss naturbelassenes Hartholz verwendet werden, was die Realisierung der Idee weiterhin erschwert und die Kosten beeinflusst.
Stadtbezirksbudget und Bürgerbeteiligung
Diese Debatte findet vor dem Hintergrund eines eingeführten Stadtbezirksbudgets statt, das den Stadtrat Leipzig bereits 2021 ins Leben gerufen hat. Jedes Stadtbezirksbeirat erhält jährlich 50.000 Euro zur Umsetzung von Projekten, wobei Bürger Vorschläge einbringen und an Entscheidungen teilnehmen können. Diese Maßnahme hat sich als erfolgreich erwiesen, auch wenn die Nutzung der Mittel in verschiedenen Stadtbezirken unterschiedlich erfolgt. Laut l-iz.de wurde seit der Einführung des Budgets im Jahr 2021 eine Vielzahl von Anträgen eingereicht, sodass bis September 2023 insgesamt 1.041 Anträge, von denen 501 positiv votiert wurden, verarbeitet wurden.
Für das Jahr 2023 wurden etwa 456.000 Euro aus den Stadtbezirksbudgets vergeben, was einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Der Trend zeigt, dass immer mehr Bürger an der Gestaltung ihrer Stadt teilnehmen möchten. Ein Antrag zur Erhöhung der Budgets wurde bereits diskutiert, wobei die Linksfraktion 75.000 Euro und die SPD 55.000 Euro vorschlug.
Die Zukunft der Humorbank
Am 5. Mai fand eine Sitzung des Stadtbezirksbeirats statt, bei der die Gestaltung der Humorbank erörtert wurde. Der beschlossene Standort wurde schließlich an der Entenbrücke festgelegt und mit bunten Sockeln versehen. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich jedoch auf 5.214 Euro, was deutlich höher ist als ursprünglich kalkuliert. Rühle hat nicht mit solchen Komplikationen gerechnet, und die Stadt hat auf Anfragen zu diesem Vorgang bisher keine Stellungnahme abgegeben. Sowohl die Stadtverwaltung als auch die Bürger stehen vor der Herausforderung, kreative Ideen wie die Humorbank in die Realität umzusetzen, während gleichzeitig die Verwaltungsabläufe angepasst werden müssen.
Die geplante Humorbank symbolisiert nicht nur den Spaß, sondern auch das Potenzial für mehr Bürgerbeteiligung und kreative Projekte innerhalb der Stadt. Mehr Informationen zu den aus dem Stadtbezirksbudget geförderten Projekten sind in einem offenen Datensatz verfügbar, der die Entwicklung und Verwendung der Mittel dokumentiert.
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Ort | Könneritzstraße, Leipzig, Deutschland |
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