Aalens Notfallplan: 14 Millionen Euro Einsparungen für Stadtwerke!

Die Stadt Aalen plant Einsparungen von 14 Millionen Euro zur Rettung der Stadtwerke. Gemeinderat berät am 22. Mai über Nachtragshaushalt.
Die Stadt Aalen plant Einsparungen von 14 Millionen Euro zur Rettung der Stadtwerke. Gemeinderat berät am 22. Mai über Nachtragshaushalt. (Symbolbild/NAG)

Aalen, Deutschland - Die Stadt Aalen sieht sich aufgrund erheblicher finanzieller Schwierigkeiten der Stadtwerke gezwungen, Einsparungen in Höhe von insgesamt 14 Millionen Euro vorzunehmen. Dies wurde während eines Pressegesprächs von Oberbürgermeister Frederick Brütting am 20. Mai 2025 bekannt gegeben.

Um die finanzielle Situation der Stadtwerke zu stabilisieren und einen Nachtragshaushalt zur Deckung der Verluste vorzubereiten, wurden bereits verschiedene Maßnahmen skizziert. Dazu zählen unter anderem die Einsparungen von 400.000 Euro durch LED-Projekte und 660.000 Euro am Rathaus durch günstigere Vergaben. Auch die Kosten für die Planung einer neuen Halle in Waldhausen werden durch die Eigenleistung der Stadt gesenkt. Zudem wird die Neuanschaffung von iPads für Schüler um ein Jahr verschoben.

Einsparungen und Verkauf von Immobilien

Die Stadtverwaltung hat eine Liste mit Einspar- und Verschiebungsvorschlägen erstellt, die sowohl Bauprojekte als auch den Eigenbetrieb Abwasser sowie die Stadtwerke betreffen. Ein wesentlicher Bestandteil des Plans ist ein Unterstützungspaket in Höhe von 25 Millionen Euro, das teilweise aus Einsparungen und Grundstücksverkäufen finanziert werden soll. Der Gemeinderat wird am 22. Mai über den Nachtragshaushalt entscheiden und die Debatte über den Verkauf des Hallenbad-Grundstücks sowie weiterer städtischer Liegenschaften führen. Zu den betroffenen Immobilien gehören auch ein Gewerbegrundstück und mehrere Wohngebäude.

Die Stadtwerke Aalen haben im vergangenen Jahr einen Verlust von 25 Millionen Euro verzeichnet, was eine gravierende finanzielle Belastung darstellt. Diese Schwierigkeiten traten erstmals Ende 2022 zutage, als der Jahresabschluss mehrfach verschoben wurde. Ein externer Wirtschaftsprüfer konnte feststellen, dass die frühere Geschäftsführung den Überblick über die Wirtschaftlichkeit und Liquidität des Unternehmens verloren hatte. Aus diesem Grund wurde die alte Geschäftsführung abberufen, nachdem fehlerhafte Gewinnprognosen öffentlich wurden.

Ziele der Konsolidierung

In Anlehnung an die Haushaltskonsolidierung, die für viele Kommunen eine anhaltende Herausforderung darstellt, strebt Aalen nicht nur kurz-, sondern auch langfristige Lösungen an. Während finanzielle Engpässe durch steigende Ausgaben und stagnierende Einnahmen verschärft werden, ist es entscheidend, qualifizierte Dienstleistungen für die Bürger aufrechtzuerhalten. Politische und gesellschaftliche Widerstände gegen Sparmaßnahmen erschweren oft die Umsetzung solcher Projekte. Dennoch bleibt das Ziel der Stadtwerke, als kommunales Unternehmen erhalten zu bleiben und die Fertigstellung des energieeffizienten Hirschbachbads voranzutreiben.

Das Hirschbachbad wird durch einen erwarteten KfW-Zuschuss von rund 4,3 Millionen Euro unterstützt. Mit dem neuen Geschäftsführer Michael Schäfer soll darüber hinaus eine Neustrukturierung der Stadtwerke erfolgen, die eine Verbesserung des Kundenservice und notwendige Investitionen in die Infrastrukturen mit sich bringen soll. Im Zusammenhang mit den finanziellen Schwierigkeiten wird auch das Thema Schadenersatzforderungen gegen die ehemalige Geschäftsführung diskutiert, da diese unter anderem durch teure Marktkäufe von Gas und Strom hohe Ausgaben verursacht hat.

Die kommenden Entscheidungen des Gemeinderats sind entscheidend für die zukünftige Finanzlage der Stadtwerke Aalen und damit auch für die kommunale Versorgungssicherheit in der Region.

Für die Bürger der Stadtwerke ändert sich durch diese Maßnahmen vorerst nichts, da bereits abgeschlossene Verträge weiterhin gültig bleiben.

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Ort Aalen, Deutschland
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