Borkenkäferalarm im Ostalbkreis: Waldbesitzer müssen jetzt handeln!

Forstdezernat Ostalbkreis informiert über Borkenkäferbekämpfung. Maßnahmen für Waldbesitzer und aktuelle Entwicklungskarten.
Forstdezernat Ostalbkreis informiert über Borkenkäferbekämpfung. Maßnahmen für Waldbesitzer und aktuelle Entwicklungskarten. (Symbolbild/NAG Archiv)

Ostalbkreis, Deutschland - Im Ostalbkreis informiert das Forstdezernat über die akuten Bedrohungen durch den Borkenkäfer. Der Schwärmflug dieser Schädlinge hat begonnen, weshalb schnelle Maßnahmen für Waldbesitzer erforderlich sind. Forstdezernent Jens-Olaf Weiher warnt vor dem exponentiellen Wachstum der Borkenkäferpopulation, die eine ernsthafte Bedrohung für die Nadelwälder darstellt. Eine einzige befallene Fichte kann bis zu 8000 weitere Fichten gefährden, wenn nicht rechtzeitig eingegangen wird.

Die forstliche Versuchsanstalt Baden-Württemberg stellt tagesaktuelle Karten zur Borkenkäferentwicklung zur Verfügung, welche Waldbesitzenden bei der Überwachung ihrer Bestände helfen. Es wird empfohlen, Frischholzpolter und Sturmholz umgehend ins Sägewerk zu liefern. Sollte die Abfuhr vor dem Ausflug der Käfer nicht möglich sein, gibt es spezifische Empfehlungen: Stämme sollten mindestens 500 Meter vom Wald entfernt gelagert oder im Wald entweder entrindet oder gehackt werden. Ebenfalls sind Stämme mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln zu behandeln.

Wichtige Kontrollmaßnahmen

Waldbesitzer müssen intensive wöchentliche Kontrollen auf Stehendbefall in Fichtenbeständen durchführen. Befallsmerkmale sind unter anderem Harztropfen, Bohrmehl, Spechtabschläge der Rinde, Kronenverfärbung und Nadelabfall. Sollte eine Nicht-Kooperation seitens der Waldbesitzenden bestehen, kann die untere Forstbehörde Maßnahmen anordnen. Beratung zur Bekämpfung des Borkenkäfers bieten Revierleiter sowie das Forstdezernat in Aalen und die Forst-Außenstellen in Schwäbisch Gmünd und Bopfingen.

Die Waldwissen gibt weitere Details zu den erforderlichen Maßnahmen zur Holzlagerung. Zum Schutz der benachbarten Bestände ist bei einer Lagerung von Stämmen unter 500 Metern vom nächsten Fichtenwaldrand eine Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln notwendig. Zudem wird empfohlen, Polter auf Grünland- oder Weideflächen anzulegen und die Auflagen der Zulassungsbestimmungen zu beachten.

Integrierter Waldschutz

Der integrierte Waldschutz umfasst die Überwachung von Nadelbaumbeständen auf Stehendbefall durch Borkenkäfer und hat das Ziel, den Befall frühzeitig zu erkennen. Besonders wichtig sind Kontrollen an Rändern von sanierten Befallsnestern sowie in der Nähe von Windwurf- und Schneebruchnestern. Die Effektivität des Managements steigt, wenn die Käferpopulation frühzeitig reduziert wird. Kontrollen sollten in der akuten Gradationsgefahr wöchentlich, ansonsten im zweiwöchigen Rhythmus durchgeführt werden.

Für weitere Informationen steht die Website der forstlichen Versuchsanstalt und die des Ostalbkreises zur Verfügung, wo Waldbesitzer zusätzliche Hilfestellungen und aktuelle Entwicklungen einsehen können.

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Ort Ostalbkreis, Deutschland
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