Jagd in Deutschland: 64% sehen ethischen Beitrag für Natur und Gesellschaft

Am 20. und 21. Juni 2025 diskutiert der Bundesjägertag in Bonn über Jagdethik und Tierschutz; über 64% der Deutschen befürworten die Jagd.

Am 20. und 21. Juni 2025 diskutiert der Bundesjägertag in Bonn über Jagdethik und Tierschutz; über 64% der Deutschen befürworten die Jagd.
Am 20. und 21. Juni 2025 diskutiert der Bundesjägertag in Bonn über Jagdethik und Tierschutz; über 64% der Deutschen befürworten die Jagd.

Jagd in Deutschland: 64% sehen ethischen Beitrag für Natur und Gesellschaft

In der Debatte um die Jagd in Deutschland zeigen aktuelle Umfragen ein überraschend positives Bild. Laut einer repräsentativen Befragung, die im Auftrag des Deutschen Jagdverbands (DJV) durchgeführt wurde, sehen 64 Prozent der Befragten die Jagd als wichtigen Beitrag zur Gesellschaft. DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke hebt hervor, dass das wachsende Interesse an ethischen Fragen und Tierschutz deutlich wird. Besonders bemerkenswert ist, dass 80 Prozent der Befragten die Jagd zur Regulierung von Wildbeständen als sinnvoll erachten.

Die Umfrage, die über 2.500 Personen befragte, zeigt beeindruckende Ergebnisse. Fast 78 Prozent der Deutschen befürworten die Fütterung von Wildtieren in Not während des Winters, und 72 Prozent sehen die Jagd als notwendigen Schutz für Felder und Wälder vor Wildschäden. Diese Aspekte spiegeln die gesellschaftliche Wertschätzung für die Jagd wider. Auf dem Land hatten über 69 Prozent der Bevölkerung bereits Kontakt zu Jägerinnen und Jägern, während dies in städtischen Gebieten unter 43 Prozent liegt.

Ethik und Natur

In der Diskussion um die Jagd ist auch die soziale Verantwortung ein zentrales Thema. In dünner besiedelten Regionen liegen die Zustimmungswerte zur Jagd sogar bei 83 Prozent. Die Umfrage bestätigt weiter, dass zwei Drittel der Deutschen die Jagd zur Eindämmung von Tierseuchen wie der Afrikanischen Schweinepest als ethisch vertretbar ansehen. Auch die Rolle der Jagd im Artenschutz wird häufiger anerkannt; 54 Prozent halten sie für gerechtfertigt, obwohl dieser Wert in ländlichen Gebieten auf 63 Prozent ansteigt.

Ein besonders aktuelles Thema ist die Jagd auf den Wolf. Laut der Umfrage befürworten 51 Prozent der Befragten den Einsatz der Jagd zum Schutz von Weidetieren. Und sogar 50 Prozent der Teilnehmer unterstützen die Erleichterung der Jagd auf Wölfe auf europäischer Ebene. Dabei kommt den ethischen Aspekten der Jagd zunehmende Bedeutung zu, denn überall sind die Einhaltung von Jagdvorschriften und der Tierschutz wichtige Anliegen. Jagdgesetze, die nationale und internationale Standards berücksichtigen, spielen hier eine entscheidende Rolle.

Bundesjägertag in Bonn

Der kommende Bundesjägertag, der am 20. und 21. Juni in Bonn unter dem Motto „Auf der Fährte – zusammen für mehr Verantwortung“ stattfindet, wird das Augenmerk auf Jagdethik und Verantwortung legen. Es wird erwartet, dass rund 400 Teilnehmer über die Herausforderungen und Chancen der Jagd diskutieren. Am 21. Juni wird der DJV ab 15 Uhr auch per Livestream von verschiedenen Podiumsdiskussionen berichten, die sich mit den aktuellen Ethikfragen befassen.

Neben der ethischen Perspektive hat auch der Genuss von Wildfleisch einen festen Platz in der Diskussion. 70 Prozent der Deutschen betrachten Wildbret als gesundes und natürliches Lebensmittel, was den Trend zur regionalen und nachhaltigen Ernährung weiter befeuert. Die Umfrageergebnisse umreißen so ein Bild, das die Jagd nicht nur als regulierend für Tierbestände sieht, sondern auch kulturell und ethisch als wünschenswert erachtet.

Die Einhaltung von Jagdvorschriften und die Verantwortung der Jäger sind hierbei essentiell. Eine ethische Jagd ist nicht nur im Sinne des Tierschutzes wichtig, sondern auch zum Wohle der Natur und zur Förderung des gesellschaftlichen Vertrauens in die Jagd als Institution.

Für weitere Einblicke in diese Thematik können Sie die Artikel von WildundHund, Jagdverband und Tierschutzvereine besuchen.