Ein Blick in die Zukunft: Papst Franziskus Erbe und sein Nachfolger

Ethikrat-Mitglied Jochen Sautermeister
Der neue Papst sollte Franziskus’ Kurs konsequent fortsetzen
Interview | Bonn · Was hat Papst Franziskus in seiner Amtszeit erreicht? Was ist von seinem Nachfolger zu erwarten? Und droht durch den Synodalen Weg eine neue Abspaltung in der katholischen Kirche? Jochen Sautermeister, Bonner Theologe und Mitglied des Deutschen Ethikrates, gibt Antworten.
Die Wahl eines neuen Papstes, der Papst Franziskus nachfolgen wird, steht vor einer Reihe von Herausforderungen und Erwartungen. Während Franziskus während seiner Amtszeit zahlreiche Reformen in der katholischen Kirche angestoßen hat, ist unklar, inwieweit sein Nachfolger diese Initiativen fortführen wird. Es wird erwartet, dass der neue Papst den Kurs, den Franziskus eingeschlagen hat, konsequent weiterverfolgt, insbesondere in Bezug auf Themen wie soziale Gerechtigkeit, ökologische Verantwortung und interreligiösen Dialog.
Ein zentrales Anliegen unter Franziskus war der Synodale Weg in Deutschland, der versucht, die Strukturen der Kirche zu reformieren und den Dialog zwischen den Gläubigen und der Führung der Kirche zu fördern. Jochen Sautermeister, Mitglied des Deutschen Ethikrates, äußert Bedenken hinsichtlich möglicher Spaltungen innerhalb der Kirche, insbesondere wenn der neue Papst nicht bereit ist, den Synodalen Weg zu unterstützen oder anzuerkennen.
Ein weiterer Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt, ist die Rolle der Laien innerhalb der Kirche. Franziskus hat den Laien eine stärkere Stimme gegeben, was in der Vergangenheit zu Spannungen mit konservativeren Kräften innerhalb der Kirche geführt hat. Der neue Papst wird vor der Herausforderung stehen, ein Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Strömungen innerhalb der katholischen Gemeinschaft zu finden und gleichzeitig die notwendigen Reformen voranzutreiben.
Insgesamt sind die Erwartungen an den neuen Papst hoch, insbesondere in einer Zeit, in der die katholische Kirche vor externen und internen Herausforderungen steht. Ein stärkere Engagement für die von Franziskus begonnenen Reformen könnte entscheidend sein, um das Vertrauen der Gläubigen zu gewinnen und die Kirche in eine positive Zukunft zu führen.
Details | |
---|---|
Quellen |