Insolvenz-Schock in Tübingen: 68 Arbeitsplätze beim Batteriehersteller weg!

Insolvenz-Schock in Tübingen: 68 Arbeitsplätze beim Batteriehersteller weg!

Tübingen, Deutschland - In der heutigen Zeit ist es keine Seltenheit, dass Unternehmen ins Straucheln geraten. So gab der Batteriehersteller Chip bekannt, dass CustomCells im Mai 2025 Insolvenz angemeldet hat. Das Werk in Tübingen, ein wesentlicher Standort des Unternehmens, wird geschlossen und alle 68 Mitarbeiter müssen ihre Pforten hinter sich lassen. Angesichts der Insolvenz bleiben die Zukunft der entlassenen Mitarbeiter und die Schließung des Werks natürlich in der Diskussion.

Der Insolvenzverwalter Dr. Malte Köster erläuterte, dass die Rettungsversuche über ein Konsortium um die Investoren Abacon und Salvia das Tübinger Werk nicht mehr aufhalten konnten. Ein Lichtblick bleibt jedoch für den Hauptsitz in Itzehoe: Dort sollen rund 80 Prozent der Arbeitsplätze erhalten bleiben. Doch ist es ein schaler Trost für die Betroffenen. Bei der Schließung des Werkes entfällt auch eine Pilotanlage zur Batterieentwicklung in Tübingen, die erst kürzlich mit einer Förderzusage in Höhe von acht Millionen Euro bedacht wurde.

Ursachen der Insolvenz

Was führten zu dieser bedauerlichen Wendung? Der Hauptgrund für die finanziellen Schwierigkeiten von CustomCells ist der Zahlungsausfall ihres größten Kunden, Lilium. Laut CustomCells belaufen sich die ausstehenden Forderungen auf mehrere Millionen Euro, die nicht gedeckt werden konnten. Trotz Bemühungen, neue Investoren mit ausreichendem Kapital zu gewinnen, war der finanzielle Druck aufgrund des herausfordernden makroökonomischen Umfelds zu groß.

In Deutschland zeigen die Zahlen zur Unternehmensinsolvenz einen alarmierenden Trend: Im Jahr 2024 meldeten insgesamt 21.812 Unternehmen Insolvenz an. Dies sind etwa 4.000 mehr als im Vorjahr. Wie IfM Bonn berichtet, ist der Anteil der Insolvenzen auf 7 pro 1.000 Bestandsunternehmen gestiegen, und die Gründe hierfür sind vielfältig, von Krisen bis hin zu finanziellen Schwierigkeiten vorangegangener Jahre.

Was steht nun bevor?

Trotz der düsteren Lage versucht CustomCells, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Die Gehälter der Mitarbeiter sollen bis Juni 2025 gesichert sein, und es stehen bereits Vorbereitungen zur Wiederaufnahme der Investorensuche an. Über die Zukunft des Unternehmens als Pionier in der Lithium-Ionen-Technologie, der seit 2012 als Ableger des Fraunhofer Instituts agiert, wird weiterhin diskutiert.

Die Schließung des Tübinger Werkes und die Entlassungen sind ein weiterer schmerzlicher Beweis für die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit. Für die Mitarbeiter vor Ort bleibt die Ungewissheit, während die Branche versucht, sich in einem zunehmend schwierigen Umfeld zu behaupten.

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OrtTübingen, Deutschland
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