Verbotene Abkürzungen im Wohngebiet: Autofahrer gefährden Kinder!

In Tuttlingen bemerken Anwohner illegale Abkürzungen durch den Grünstreifen. Gefahren für Fußgänger und Kinder führen zu Forderungen nach Lösungen.
In Tuttlingen bemerken Anwohner illegale Abkürzungen durch den Grünstreifen. Gefahren für Fußgänger und Kinder führen zu Forderungen nach Lösungen. (Symbolbild/NAGW)

Verbotene Abkürzungen im Wohngebiet: Autofahrer gefährden Kinder!

Tuttlingen, Deutschland - Unlängst beobachtet die Anwohnerin Iris W. im Wohngebiet Thiergarten das regelrechte Verkehrschaos, das hier herrscht. Immer wieder nutzen Autofahrer den Grünstreifen, um sich von der Rußbergstraße zu den angrenzenden Rad- und Fußwegen abzuschneiden. Iris, die anonym bleiben möchte, hat frische Reifenspuren entdeckt und selbst einige Fahrzeuge dabei gesehen, wie sie diesen unsicheren Weg wählen. Nach ihrer Schilderung ist die offizielle Zufahrt zum Wohngebiet über einen kleinen Kreisverkehr für viele Fahrer offenbar ein Dorn im Auge, weshalb sie lieber die illegalen Abkürzungen wählen.

Der 500 Meter lange Grünstreifen, der zwischen der Rußbergstraße und dem parallel verlaufenden Fuß- und Radweg verläuft, birgt Risiken. Iris berichtet von gefährlichen Situationen, die insbesondere Kinder betreffen. Die Verwendung der Radwege durch Autofahrer könnte fatale Folgen haben, besonders wenn man an die ungesicherten Kinder im Verkehr denkt. Tatsächlich liegt das Hauptaugenmerk der Verkehrssicherheit gerade auf der Absicherung von Kindern, die bei Unfällen oft besonders stark betroffen sind, wie diverse Statistiken belegen. Laut Bussgeldkatalog stirbt in Deutschland jährlich etwa jeder fünfte tödlich verunglückte Autofahrer aufgrund einer nicht angelegten Sicherheitsgurte.

Gefährliche Abkürzungen

Einen weiteren Verstoß gegen die Verkehrssicherheit gab es, als Iris einen Lieferwagenfahrer dabei ertappte, wie er auf den Fuß- und Radweg fuhr. Nach einem Anruf bei der Polizei kam diese schnell vor Ort und konfrontierte den Fahrer. Dieser musste prompt ein Bußgeld zahlen, doch Iris sieht hierin ein Problem: Die offizielle Anzeige könnte ihre Identität bekannt machen und die Nachbarschaftsverhältnisse belasten. Diese Bedenken haben sie mehrmals in Gesprächen mit der Stadtverwaltung geäußert, wo jedoch Ratlosigkeit herrscht, wie das Problem angegangen werden kann.

Um Abhilfe zu schaffen, plant die Stadt die Installation eines Pollers am Zugang zum Fuß- und Radweg zur Graf-von-Galen-Straße. Ziel ist es, die unbefugte Benutzung des Weges durch Autos zu unterbinden. Zudem wird ein hohes Gras im Grünstreifen angepflanzt, das bis zum Ende des Sommers als natürliche Barriere dienen soll, damit die Fahrer gar nicht erst auf die Idee kommen, durch das Wohngebiet zu kürzen.

Die rechtlichen Konsequenzen

Die Risiken durch derartige Verkehrsstörungen sind nicht zu unterschätzen. Fahren ohne Sicherheitsgurt, das Verwenden des Handys während der Fahrt oder das Nichtbeachten der Anschnallpflicht bringen nicht nur persönliche Gefahren mit sich, sondern auch Bußgelder. Diese variieren je nach Vergehen, sodass beispielsweise die Nutzung eines Handys während der Fahrt mit 100 Euro und einem Punkt geahndet wird, wie es auf Bussgeldkatalog nachzulesen ist. Auch Verkehrshindernisse können mit bis zu 80 Euro und einem Punkt auf dem Führerschein bestraft werden.

Die Stadt sieht sich also gezwungen, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten und solche illegalen Verhaltensweisen im Keim zu ersticken. Der Schutz aller Verkehrsteilnehmer, insbesondere der Schwächeren, wie Kindern, sollte dabei stets im Vordergrund stehen.

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OrtTuttlingen, Deutschland
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