Ulm kämpft gegen wilden Müll: Strengere Kontrollen und höhere Strafen!
Ulm kämpft gegen wilden Müll: Strengere Kontrollen und höhere Strafen!
Ulm, Deutschland - In der Stadt Ulm stehen Maßnahmen gegen das wachsende Müllproblem an. Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) berichtet von den steigenden Herausforderungen im Bereich Abfallwirtschaft. Übervolle Mülltonnen, falsche Mülltrennung, wie Plastikbeutel im Biomüll, und achtlos weggeworfene Pappbecher sorgen für Ärger, nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch bei Geschäftsinhabern. So äußerte sich beispielsweise Osman Demirtas, der Inhaber eines Barbershops und einer Kneipe, über die negativen Auswirkungen des Wildmülls auf sein Geschäft. „Das ist geschäftsschädigend“, klagt er und sieht sich gezwungen, mehrmals die Woche den Müll anderer zu entsorgen.
Trotz bereits durchgeführter Aufklärungskampagnen bleibt der Erfolg aus, wie die Stadtverwaltung feststellt. Im letzten Jahr wurden 188 Ordnungswidrigkeitsverfahren im Vorfeld von 154 im Jahr 2023 eingeleitet. Ab dem 1. Juli 2024 werden die Bußgelder für wild abgeladenen Müll deutlich erhöht – die Strafe kann bis zu 2.500 Euro betragen. Um diese Maßnahmen zu unterstützen, wird die Stadt in den kommenden vier Jahren etwa 800.000 Euro in neues Personal für die Entsorgungsbetriebe und die Stadtreinigung investieren.
Zusätzliche Maßnahmen und Unterstützung
Doch das Problem der Müllablagerungen geht über das bloße Ahnden hinaus. Thomas Dombeck, Abfallberater der Stadt, wird von Mai bis Ende Juli 2024 mit einem Infomobil in der Weststadt unterwegs sein. „Das Thema Abfall ist komplex und die Gründe für Ablagerungen sind vielfältig“, erklärt er. Um das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu schärfen, werden auch weiterhin Informationskampagnen in anderen Stadtteilen durchgeführt. Die neue Initiative zielt darauf ab, das Verständnis für Abfallvermeidung, Mülltrennung und Kreislaufwirtschaft zu stärken.
Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Abfallberatung der Entsorgungsbetriebe Ulm (EBU), die individuelle Unterstützung für Bürgerinnen und Bürger bietet. Diese umfasst nicht nur die Vermeidung von Abfall und Mülltrennung, sondern auch die fachgerechte Beratung zu den Themen Wiederverwendung und Recycling. Die Expertinnen und Experten der EBU nehmen Kundenanliegen sehr ernst, um das Bewusstsein für eine saubere Umwelt zu fördern. Kontaktmöglichkeiten sind verfügbar unter abfallberatung@ebu-ulm.de oder telefonisch unter 0731 166 5555.
Ein Blick auf die Abfallwirtschaft
Die Veränderungen, die Ulm durchläuft, sind Teil eines größeren Trends, der seit den 1970er Jahren in Deutschland zu beobachten ist. Die Abfallwirtschaft hat sich von einer reinen Beseitigungswirtschaft hin zu einer Kreislaufwirtschaft gewandelt, die den Schutz natürlicher Ressourcen und einen umweltfreundlichen Umgang mit Abfällen in den Mittelpunkt stellt. Den gesetzlichen Rahmen bildet das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), welches in den letzten Jahren mehrfach novelliert wurde. Die Verantwortung für Abfall beginnt bereits beim Verbraucher und erstreckt sich über den gesamten Lebenszyklus der Produkte.
Mit einer Fünfstufigen Abfallhierarchie – von der Abfallvermeidung über das Recycling bis hin zur Beseitigung – hat Deutschland klare Vorgaben zur Reduktion von Abfällen, die auch in Ulm einen Wandel initiieren sollen. Es bleibt abzuwarten, ob die neuen maßnahmen sowohl bei den Unternehmensinhabern wie Osman Demirtas als auch bei den Bürgerinnen und Bürgern für eine saubere Stadt sorgen können.
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Ort | Ulm, Deutschland |
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