Bayerische Polizei 2.0: Mit neuer Software gegen Kriminalität kämpfen!

Duisburg, Deutschland - Die bayerische Polizei hat ihre Arbeit seit dem vergangenen Jahr mit der Analyse-Software VeRA revolutioniert, wie pnp.de berichtet. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) spricht sich für einen bundesweiten Einsatz dieser Software aus, die angesichts der aktuellen Sicherheitslage in Deutschland und Europa als besonders sinnvoll erachtet wird.

VeRA kommt vor allem in Fällen schwerer und schwerster Kriminalität zum Einsatz, um zukünftige Straftaten zu verhindern. Die Software soll unter anderem bei Terroranschlägen, Sexualdelikten, dem organisierten Drogenhandel und bei Telefonbetrügerbanden helfen. Sie greift auf Millionen von Daten aller bayerischen Polizeien zurück und ermöglicht es Ermittlern, Verbindungen zu erkennen und Informationen zu einer Person aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen. Dies ist ein entscheidender Vorteil, da Beamte zuvor mehrere Systeme aufwendig auswerten mussten.

Effizienzsteigerung durch digitale Technologien

Herrmann hebt hervor, dass die Verwendung von VeRA die Reaktionszeit verkürzt und die Präzision bei Ermittlungen erhöht. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich des US-Herstellers Palantir, bei dem Kritiker fürchten, dass Polizeidaten in die USA weitergeleitet werden könnten. Eine Prüfung der Quellcodes hat jedoch keine Hinweise auf eine solche Datenweiterleitung ergeben. Der Minister äußert zudem den Wunsch nach einer in Europa entwickelten Software.

Um die Polizeiarbeit zukunftssicher zu gestalten, verfolgt die Bundesregierung bis 2030 das Ziel, die IT-Infrastruktur der Polizei in Deutschland grundlegend zu modernisieren, wie polizeipraxis.de beschreibt. Innenministerien von Bund und Ländern schaffen dafür die nötigen Voraussetzungen. Dazu zählt das Programm „Polizei 2020“ (P20), das die IT aller deutschen Polizeien vereinheitlichen und eine digitale, vernetzte Polizei schaffen soll.

Digitalisierung und ihre Auswirkungen

Im Rahmen dieser Digitalisierung wird die digitale Tatortdokumentation vorangetrieben und die Netzmodernisierung, einschließlich der Umstellung des BOS-Digitalfunknetzes auf den IP-Standard, in Angriff genommen. Besondere Pilotprojekte in verschiedenen Bundesländern sollen die Nutzung digitaler Technologien in der Polizeiarbeit erproben. Ein Beispiel ist Schleswig-Holstein, wo die Einrichtung von fünf 5G-Campusnetzen geplant wird.

Die Vereinheitlichung und die Einführung neuer Technologien werden voraussichtlich bis 2030 in drei Hauptbereichen spürbare Veränderungen mit sich bringen:

  • Leistungsfähigere kritische Kommunikation.
  • Ausstattung der Polizisten mit robusten mobilen Endgeräten.
  • Digitalisierung der Bestandsverfolgung und -verwaltung.

Diese Modernisierungsmaßnahmen zielen darauf ab, die Arbeitsabläufe der Polizei zu beschleunigen und die Sicherheit der Einsatzkräfte zu erhöhen. Robuste mobile Geräte werden den Polizisten im Außeneinsatz ermöglichen, in Echtzeit auf Informationen zuzugreifen. Auch die Beweismittelsicherung soll zunehmend digitalisiert werden, etwa durch die Etikettierung mit QR-Codes und die Nutzung von RFID-Technologie zur Bestandsverfolgung.

Die Einführung automatisierter Dokumentationen wird den bürokratischen Aufwand verringern und somit die Effizienz vieler Arbeitsprozesse steigern. Auch künstliche Intelligenz wird eine Rolle spielen, indem sie zur Analyse von Beweismitteln eingesetzt wird und zur Optimierung von Abläufen beiträgt.

Die modernisierte Polizeiarbeit verspricht, den Herausforderungen der Zukunft besser begegnen zu können und den Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.

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Vorfall Sonstiges
Ort Duisburg, Deutschland
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