Fasnet unter Druck: Sicherheitssorgen gefährden unsere Tradition!
Kißlegg, Deutschland - Das Neue Schloss in Kißlegg war Ende April 2025 Schauplatz einer wichtigen Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen bei Fasnetsveranstaltungen. Diese Debatte wurde ins Leben gerufen, um den jüngsten Anschlägen in Städten wie Mannheim, München und Aschaffenburg Rechnung zu tragen. Die Sorgen der Narrenverbände sind groß: Sie befürchten, dass die steigenden Sicherheitsauflagen finanzielle Belastungen bringen, die kaum tragbar sind. Vertreter von 13 Fasnetsverbänden, die rund 700 Narrenzünfte repräsentieren, waren bei dieser Diskussion anwesend, darunter auch Rainer Hespeler, Präsident der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, der die Bedenken bezüglich der Finanzierbarkeit der Sicherheitsmaßnahmen äußerte.
Thomas Blenke, Staatssekretär im baden-württembergischen Innenministerium, nahm ebenfalls teil, um die Bedenken zu hören. Ein runder Tisch, der seit sieben Jahren für den Austausch zwischen den Narren und der Politik besteht, stellte eine wichtige Plattform für den Dialog dar. In der vergangenen Fasnetszeit mussten im Südwesten aufgrund untragbarer Sicherheitsmaßnahmen acht öffentliche Narrenveranstaltungen abgesagt werden. Diese Entwicklungen haben dazu beigetragen, dass die Sicherheitsauflagen in den letzten Jahren weiter verschärft wurden.
Sicherheitskosten und Haftungsverantwortung
Die Stadt Konstanz gibt während der Fasnetsaison durchschnittlich etwa 150.000 Euro für Sicherheitsmaßnahmen aus, wobei die Gelder hauptsächlich für Betonpoller und Wachleute verwendet werden. Häufig bleibt es jedoch an den Zünften als Veranstaltern hängen, die Kosten für diese Sicherheitsvorkehrungen zu tragen. Hespeler fordert daher Veränderungen, um die Haftungsverantwortung der Verwaltung zu reduzieren und Rechtssicherheit für die Zünfte zu schaffen.
Roland Haag, Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, beschreibt, dass nicht alle Sicherheitsrisiken absicherbar sind. Um die Sicherheit dennoch zu erhöhen, fragt er nach alternativen Maßnahmen zu den derzeit oft eingesetzten Betonpollern und schlägt vor, Busse als Hindernisse für potenzielle Attentäter zu nutzen.
Tradition und Kulturerbe
Neben den sicherheitstechnischen Diskussionen gibt es für die Fasnetsverbände auch zwei weitere zentrale Anliegen. Zum einen fordern sie die Etablierung der schwäbisch-alemannischen Fasnet als immaterielles Kulturerbe auf internationaler Ebene. Zum anderen ist es wichtig, die Zünfte bei der Werbung für ihre Traditionen in Schulen zu unterstützen, um den Fortbestand dieser jahrhundertealten Bräuche zu sichern.
Die aktuelle Situation bei den Fasnetsveranstaltungen zeigt deutlich, dass ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und der Erhaltung der Fasnetstradition gefunden werden muss. Die Diskussionen in Kißlegg sind dabei nur der Anfang eines notwendigen Dialogs über die Zukunft der Fasnet.
Details | |
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Vorfall | Terrorismus |
Ursache | Sicherheitsauflagen |
Ort | Kißlegg, Deutschland |
Schaden in € | 150000 |
Quellen |