Bayerns Wassernot: Experten warnen vor kritischer Trockenheit!
Bayern, Deutschland - Die Trockenheit in Bayern bereitet Umweltexperten große Sorgen, trotz der jüngsten Regenfälle. Wie das Landesamt für Umwelt in Augsburg berichtet, war das Winterhalbjahr 2024/2025 „deutlich zu trocken“. Bis auf den feuchten Januar waren alle anderen Wintermonate durch zu geringe Niederschläge gekennzeichnet. Eine detaillierte Analyse des hydrologischen Winterhalbjahres, das von Anfang November bis Ende April reicht, zeigt besorgniserregende Trends.
Die Spuren der Trockenheit sind besonders an der geringen Anzahl der Schneetage abzulesen. In Würzburg gab es nur einen einzigen Tag mit einer Schneedecke von mindestens einem Zentimeter, in Augsburg waren es vier Tage und in München sechs Tage. Im Gegensatz dazu erlebte Hof in Oberfranken mit 34 Schneetagen einen eher normalen Winter. Zudem verzeichnete die Zugspitze die niedrigste Schneehöhe seit 83 Jahren: Am 5. Mai wurden lediglich 116 Zentimeter gemessen, was der geringsten Schneehöhe seit 1942 entspricht.
Grundwassersituation kritisch
Die mangelnden Niederschläge haben auch erhebliche Auswirkungen auf die Grundwasservorkommen in Bayern. Fast jede zweite oberflächennahe Messstelle wies niedrige oder sehr niedrige Werte auf. Gleichzeitig befanden sich 41 Prozent der Messstellen in tieferen Grundwasserstockwerken in einer Niedrigwassersituation. Trotz leichter Verbesserungen im vergangenen Jahr ist eine nachhaltige Erholung der Grundwassersituation nicht in Sicht.
Experten schätzen die Grundwassersituation für das bevorstehende Sommerhalbjahr als ungünstig ein. Insbesondere die Verdunstung durch Pflanzen während der Vegetationsphase trägt zur Reduzierung der Niederschlagsmenge für die Grundwasserneubildung bei. Grundwasser stellt in Bayern das wichtigste Reservoir für Trinkwasser dar, etwa zwei Drittel des Trinkwassers entstammen rund 4.300 Brunnen, die Grundwasser anzapfen.
Herausforderungen durch den Klimawandel
Die Wasserknappheit in Deutschland, einschließlich Bayern, hat vielschichtige Ursachen. Laut dem Umweltbundesamt sind die klimatischen Bedingungen oft von geringer Wasserversorgung geprägt. Zudem gibt es Wasserqualitätsprobleme, wie etwa die Nitratbelastung, und zunehmend höhere Wasserentnahmen für die Landwirtschaft sowie in Metropolregionen.
Ein Forschungsprojekt namens WADKlim bietet Lösungsansätze für die zukünftige Wasserbewirtschaftung und unterstützt die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel sowie die Nationale Wasserstrategie. Die Ergebnisse sind auf der UBA-Website zum Thema Niedrigwasser und Trockenheit verfügbar. Regionale Maßnahmen zur Bekämpfung von Wasserknappheit beinhalten unter anderem die Einrichtung von Fernwasserleitungssystemen und Limitierungen für Wasserentnahmen.
Notwendigkeit nachhaltiger Nutzung von Wasserressourcen
Es wird zunehmend deutlich, dass die bestehenden Maßnahmen zur Wassersicherung möglicherweise unzureichend sind. Die anhaltende Trockenheit und die Unsicherheiten in Bezug auf die künftige Wassernutzung machen deutlich, dass umfangreiche Anpassungen erforderlich sind. Zukünftige Trockenperioden könnten die Wasserverfügbarkeit in vielen Regionen Deutschlands deutlich verringern und zur Entstehung oder Verschärfung von Nutzungskonflikten führen.
Die Empfehlung zur Nutzung standardisierter Indikatoren und zur verpflichtenden Erfassung von Bewässerungsmengen in zentralen Meldestellen wird laut FAZ ebenfalls unterstützt. Unternehmen und politische Entscheidungsträger werden aufgefordert, Lösungsstrategien in ihre Entscheidungsprozesse zu integrieren, um die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen zu fördern und eine sichere sowie gerechte Wasserversorgung für alle Nutzergruppen sicherzustellen.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ursache | Klimatische Bedingungen mit geringem Wasserdargebot, Wasserqualitätsprobleme, Einflüsse durch Bergbau, Zunehmende Wasserentnahmen für die Landwirtschaft, Hohe Wasserbedarfe in Metropolregionen |
Ort | Bayern, Deutschland |
Quellen |