Bob Geldof: Kunst darf keine Meinung brauchen – Ein Konzert abgesagt!
Bob Geldof: Kunst darf keine Meinung brauchen – Ein Konzert abgesagt!
Cham, Schweiz - Im Jahr 2025 feiert eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Musikszene, Bob Geldof, mit seiner Band Boomtown Rats ein ganz besonderes Jubiläum. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Band sind sie derzeit auf Tour durch Europa. Geldof, der nicht nur als Musiker, sondern auch als philanthropischer Aktivist bekannt ist, zieht mit seinen Thesen die Aufmerksamkeit auf wichtige soziale Themen, auch wenn er in letzter Zeit eher die Rückendeckung der Kunst als sichere Plattform für sein Engagement betont. „Kunst braucht keine Meinung“, sagt Geldof und ist überzeugt, dass es die Aufgabe eines Künstlers ist, gute Kunst zu machen, ohne sich politisch vereinnahmen zu lassen, wie NZZ berichtet.
Der aus Dún Laoghaire, Irland, stammende Musiker hat seine Kindheit unter wirtschaftlicher Not und politischer Korruption verbracht. Diese prägenden Erfahrungen waren der Nährboden für seine Kreativität und die Entwicklung seines einzigartigen Stils. Bekannt wurde er unter anderem durch die Punkbewegung, in der er seine Stimme erhob. Der Song „I Don’t Like Mondays“, der von einem Amoklauf handelt, und die Überraschungshits wie „Rat Trap“, die während seiner Zeit in einem Schlachthaus entstanden, sind bezeichnend für seine unkonventionelle Herangehensweise. Geldof hat sich am meisten jedoch durch die Organisation des Live Aid-Konzerts im Jahr 1985 einen Namen gemacht.
Ein Blick zurück auf Live Aid
Das legendäre Live Aid-Konzert, das am 13. Juli 1985 simultan in Wembley Stadium in London und im JFK Stadium in Philadelphia stattfand, gilt als erstes globales Fernsehereignis. Mit über 70 Künstlern und einem Publikum von etwa 1,5 Milliarden Zuschauern weltweit wurden mehr als 100 Millionen US-Dollar zur Bekämpfung der Hungersnot in Äthiopien gesammelt. Dies war eine beispiellose Leistung, die durch Geldofs Vision und sein unermüdliches Engagement für wohltätige Zwecke ermöglicht wurde. Der Erfolg des Konzerts und die Gründung von Band Aid, durch die Geldof bekannte Rock- und Popstars wie Sting, Bono und George Michael vereinte, setzte neue Maßstäbe im Bereich Wohltätigkeitsarbeit und Musik Britannica.
Die jüngste Wiederbelebung der Idee mit Live 8 im Jahr 2005 bekam jedoch gemischte Kritiken, insbesondere hinsichtlich der Verwendung der gesammelten Gelder. Geldof zeigte sich ebenso unzufrieden mit der aktuellen Misslage, in der er die Welt als einen Ort des „großen Angsts und Schreckens“ beschreibt. „Es fehlt an emotionaler Bandbreite, um mit den verschiedenen Krisen umzugehen“, hebt er hervor und verweist auf die geopolitischen Spannungen, die viele Menschen heute belasten news.at.
Ein Musiker mit Verantwortung
Seine Gedanken sind dabei keineswegs oberflächlich; Geldof ist sich der Realitäten bewusst, die ihn umgeben. Der Druck der sozialen Medien und die vermeintliche Stille der Künstler, die sich nicht zu aktuellen Problemen äußern, frustrieren ihn. Während die Welt vor Herausforderungen steht, hat er das Gefühl, dass die Bühne für Kunst und nicht für politische Parolen bestimmt ist. Eine Absage seines Konzerts im Zürcher Kongresshaus aufgrund eines Krankheitsfalls hat auch den aktuellen Zeitgeist verdeutlicht: Künstler sollten ihre Stimme nutzen, aber auch auf ihre Grenzen achten.
Bob Geldof bleibt ein fester Bestandteil der Musiklandschaft und hat stets das Ziel, die Welt mit seiner Kunst zu verbessern. „Es ist wichtig, hungernden Kindern zu helfen und Infrastruktur zu schaffen“, sagt er und verspricht, dass jede Spende den Bedürftigen zugutekommt. Ein Teil seiner Bemühungen zeigt sich auch in dem Musical „Just For One Day“, das über Live Aid am Londoner West End aufgeführt wird und dessen Ticketeinnahmen zum Band Aid Charitable Trust fließen, was den Langzeit-Effekt von seinem Engagement unterstreicht. So bleibt der Musiker, der 1986 mit Paula Yates verheiratet war und heute mit Jeanne Marine liiert ist, eine Stimme der Hoffnung und des Wandels in einer turbulenten Welt NZZ.
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Ort | Cham, Schweiz |
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