Überraschender Streit: Gelbe Tonne oder Wertstoffhof – Was ist besser für Bayern?

München, Deutschland - In Bayern findet eine zunehmende Diskussion über die optimale Methode zur Verwertung von Verpackungsmüll statt. Die Gelbe Tonne und der Gelbe Sack haben sich in vielen Regionen als bevorzugte Optionen etabliert. Dennoch gibt es maßgebliche Unterschiede in der Akzeptanz und im Sammelsystem zwischen Nord- und Südbayern. Während in Nordbayern die Gelben Tonnen und Säcke praktisch flächendeckend vertreten sind, zeigen Teile von Nieder- und Oberbayern Skepsis gegenüber diesen Lösungen.
Im Gegensatz dazu bevorzugen einige Kommunen weiterhin das Bringsystem, bei dem die Bürger ihre Verpackungen zu einem Wertstoffhof bringen. Ein Beispiel hierfür ist Straubing, wo eine Mehrheit der Bürger für die Beibehaltung dieses Systems gestimmt hat. Im Abfallzweckverband Donau-Wald ist die Entscheidung über die mögliche Umstellung auf die Gelbe Tonne für Juli 2025 angesetzt, mit einem möglichen Start der neuen Regelung im Jahr 2028. Aktuell gibt es in diesem Zweckverband 108 Recyclinghöfe und 800 Sammelstellen.
Regionale Unterschiede in der Sammelleidenschaft
Die Sammelleidenschaft ist jedoch nicht überall gleich. Im Landkreis Rosenheim beispielsweise eignet sich jeder Bürger im Jahr 2023 durchschnittlich 7,58 kg Leichtverpackungen an, während der Landkreis Traunstein schon 13 kg pro Einwohner erreicht. Der Landkreis Miesbach hebt sich deutlich ab mit 32,6 kg pro Kopf im Jahr 2024, und in der Stadt Weiden sammeln die Bürger sogar über 40 kg pro Kopf, inklusive Weißblech und Aluminium. In Memmingen liegt der Wert bei 22 kg pro Einwohner.
Die Vorzüge der Holsysteme, die also Gelbe Säcke oder Tonnen beinhalten, sind nicht zu vernachlässigen. Sie haben einen im Durchschnitt höheren Ertrag von 22,2 kg pro Kopf und Jahr im Vergleich zu Bringsystemen, die eine Fehlwurfquote von bis zu 50% aufweisen. Der Landkreis Cham argumentiert, dass die Wertstoffhöfe in Bezug auf Energieaufwand, Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit überlegen seien.
Ausblick auf das Münchener System
Ein interessanter Fortschritt ist die Planung Münchens, ab 2027 auf Gelbe Tonnen umzustellen. Diese Entscheidung steht jedoch noch aus und könnte für weitreichende Veränderungen in der städtischen Abfallwirtschaft sorgen. Die Diskussion wird durch die Tatsache angeheizt, dass in Rosenheim im nächsten Jahr insgesamt 2358 Tonnen Leichtverpackungsmüll erwartet werden, wobei über 80 Wertstoffinseln für die Sammlung zur Verfügung stehen.
Insgesamt zeigt sich ein facettenreiches Bild der Abfallwirtschaft in Bayern. Mit einer Vielzahl von Ansätzen zur Mülltrennung und -verwertung wird die Thematik weiterhin ein entscheidendes Thema für die Umweltfreundlichkeit und den kommunalen Erfolg in der Abfallwirtschaft darstellen. Weitere statistische Informationen zur allgemeinen Abfallwirtschaft sind auf BMUV verfügbar und bieten wertvolle Einblicke in die Entwicklung dieser Systeme. Wie PNP berichtet, bleibt abzuwarten, welche Richtung Bayern bezüglich der Recyclingsysteme endgültig einschlagen wird.
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Ort | München, Deutschland |
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