Riesenärger in Neustadt: Verdi kritisiert Pläne für Bäderbetrieb!
Riesenärger in Neustadt: Verdi kritisiert Pläne für Bäderbetrieb!
Neustadt bei Coburg, Deutschland - Die Bäder der Stadt Neustadt GmbH steht momentan im Fokus eines hitzigen Debatts. Der Aufsichtsrat hat in seiner letzten Sitzung unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Rebhan beschlossen, den Betrieb des Freibads und des Hallenbads in Neustadt bei Coburg auszuschreiben. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Beschäftigten und die Badegäste haben. Laut NP Coburg äußert die Gewerkschaft Verdi große Bedenken, da der Schritt ohne die Beteiligung des Betriebsrats erfolgt ist.
Die Gefahr von Preiserhöhungen und Personalabbau steht im Raum, was für Verwirrung und Sorgen bei den Beschäftigten sorgt. „Wir sehen hier eine Entwicklung, die für viele Mitarbeiter und Badegäste problematisch werden könnte“, erklärt ein Sprecher von Verdi. Die Gewerkschaft fordert eine transparente Diskussion und die Einbeziehung der Mitarbeiter in die Entscheidungsprozesse.
Öffentliche Bäder unter Druck
Christine Behle, stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), hat in diesem Zusammenhang auch auf weitere Missstände in deutschen Schwimmbädern hingewiesen. Öffentliche Bäder leiden seit Jahren unter finanziellen Kürzungen, was nicht nur die Beschäftigten belastet, sondern auch die Qualität der Angebote für die Badegäste beeinträchtigt. Verdi fordert daher eine umfassende Investitionsoffensive für die Schwimmbäder und mehr Ausbildungsplätze für Fachangestellte.
Die Herausforderungen sind vielfältig. Für die Beaufsichtigung der Freibäder gibt es einen akuten Personalmangel. Während in Städten wie Hannover viele Ausbildungsplätze für Fachangestellte für Bäderbetriebe unbesetzt bleiben, beklagen die Betreiber bundesweit hohe Krankenstände und eine deutlich erkennbaren Fluktuation. Die Situation führt dazu, dass Wachdienste in zahlreichen Bädern nötig sind, um die Sicherheit zu gewährleisten, was zusätzliche Kosten verursacht.
Investitionen und Zukunft der Mobilität
Die Thematik der finanziellen Engpässe in öffentlichen Einrichtungen wird nicht nur in Neustadt bei Coburg diskutiert. Auch im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs sehen sich Städte mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Ein Brandbrief von Betriebs- und Personalräten aus über 140 Unternehmen des ÖPNV appelliert an die Politik, Maßnahmen gegen Einsparungen und Preiserhöhungen zu ergreifen. Diese Forderung wird auch von Verdi NRW unterstützt, die auf eine dringende Neustrukturierung der Finanzierung hinweisen.
Der öffentliche Verkehr sieht sich durch die Corona-Pandemie zusätzlich unter Druck. Schätzungsweise 7 Milliarden Euro an Fahrgeldausfällen und ebenso hohe Gewerbesteuerausfälle setzen die Kommunen stark unter Druck. Verdi fordert eine jährliche Investition von 10 Milliarden Euro in die Infrastruktur des ÖPNV, um bis 2030 die Fahrgastzahlen im Vergleich zu 2019 zu verdoppeln.
In der politischen Diskussion wird es ein Anliegen bleiben, die öffentliche Infrastruktur sowohl der Bäder als auch des Nahverkehrs nachhaltig zu sichern und zukunftsfähig zu gestalten. Die anstehenden Entscheidungen in Neustadt bei Coburg könnten dabei als Weichenstellung für andere Städte dienen, die sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert sehen.
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Ort | Neustadt bei Coburg, Deutschland |
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