Plattling in Aufruhr: 1136 Bürger fordern Stopp des Stadtplatz-Umbau!
Plattling in Aufruhr: 1136 Bürger fordern Stopp des Stadtplatz-Umbau!
Plattling, Deutschland - In Plattling regt sich Widerstand gegen die geplanten Maßnahmen zur Umgestaltung des Stadtplatzes. Die Initiative der sogenannten „Stadtplatzretter“ hat in Rekordzeit 1136 Unterschriften gesammelt, um den Stadtratsbeschluss vom April 2023 zu kippen. Zunächst wurden die Unterschriften unter Ausschluss der Öffentlichkeit an Bürgermeister Hans Schmalhofer überreicht. Der Stadtrat Gerhard Krampfl, der sich in einem Offenen Brief an den Bürgermeister wandte, sieht die hohe Anzahl der Unterschriften als ein klares Signal der Bürgerinnen und Bürger. Der Bürgerentscheid könnte dabei eine realistische Chance auf Erfolg haben, da die gesammelten Unterschriften die erforderliche Menge um 219 übersteigen, wie die PNP berichtet.
Bürgerbeteiligung im Fokus
Doch was treibt die Plattlinger Bevölkerung um? Ein Bürgerstammtisch der Freien Wähler, der im Lieslstüberl des Preysinghofs stattfand und über 30 Bürger anlockte, zeigte, dass die Bedenken vor allem gegen die hohen Kosten und den Verlust von Parkplätzen gerichtet sind. Während öffentlich geschätzte Kosten für die Umgestaltung bei 12,1 Millionen Euro liegen, gehen die Freien Wähler von bis zu 19,2 Millionen Euro aus. Die Diskussion über die Möglichkeit eines Bürgerentscheids, um tiefere Einsichten in die Pläne zu bekommen, kam auch auf. Diese nicht unerhebliche Summe könnte die Gemeindekassen stark belasten, da der Haushaltsplan zusätzliche 218.000 Euro für das Verfahren vorsieht, einschließlich Preisgelder.
Gerhard Krampfl kündigte in diesem Kontext an, einen Bürgerantrag zu starten. Rund 140 Unterschriften sind dafür nötig, um den Stadtratsbeschluss zu kippen. Falls dieser Antrag nicht erfolgreich ist, könnte ein Bürgerentscheid ins Spiel kommen, der etwa 1300 bis 1400 Unterschriften erfordert.
Geruchsbelästigung und Transparenz
Nicht nur der Stadtplatz beschäftigt die Plattlinger, sondern auch eine persistente Geruchsbelästigung. Bei der Versammlung wurden Vorschläge vorgestellt, etwa ein Geruchstelefon zur Meldung von Gerüchen. Ein Ziel sei es, die Probleme rechtzeitig zu erfassen, um bald Lösungen gemeinsam mit Stadt und Landkreis zu entwickeln.
Die Atmosphäre beim Bürgerstammtisch spiegelte den Wunsch nach mehr Transparenz und Mitspracherecht wider. Ortsvorsitzender Werner Zellner betonte die Wichtigkeit einer aktiven Bürgerbeteiligung, die im Zuge von Großprojekten und stadtentwicklungspolitischen Fragen immer mehr im Fokus steht. Dies weckt nicht nur Kritik, sondern fordert auch ein Umdenken in der Kommunalpolitik und -verwaltung.
Wie die Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, hat die Bürgerbeteiligung an stadtprägenden Entwicklungsvorhaben an Bedeutung gewonnen. [Difu] berichtet, dass sich die Planungsprozesse mittlerweile unter einem Legitimationsdruck befinden, da die Bürger zunehmend nach Mitgestaltung verlangen. Plattling steht somit an einem Wendepunkt, an dem die Stimmen der Bevölkerung mehr Gehör finden wollen.
Die Diskussion um den Stadtplatz und mögliche Lösungen zur Geruchsbelästigung bleibt also spannend und könnte weitreichende Entscheidungen für die Zukunft der Stadt nach sich ziehen. Bürgermeister Schmalhofer steht unter Druck, den aktuellen Wettbewerb zum Stadtplatz umbauen zu stoppen. Schließlich könnte die sorglos investierte Gemeindekasse bald auf der Kippe stehen – und die Menschen in Plattling haben klar gezeigt, dass sie sich nicht einfach mit Entscheidungen abfinden wollen.
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Ort | Plattling, Deutschland |
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