NATO warnt: Russland plant Atomwaffen im Weltraum!

Den Haag, Niederlande - Die NATO hat neue Bedenken hinsichtlich der militärischen Ambitionen Russlands im Weltraum geäußert. NATO-Generalsekretär Mark Rutte warnte, dass Russland die Möglichkeit prüft, Atomwaffen gegen Satelliten einzusetzen. Dies könnte eine grundlegende Veränderung in der Art und Weise darstellen, wie Konflikte im All ausgetragen werden. Rutte betonte, dass Moskaus derzeitige Raumfahrtfähigkeiten im Vergleich zum Westen als „veraltet“ gelten, was die Notwendigkeit einer strategischen Reaktion der NATO unterstreicht. Die angestrebte Entwicklung von Atomwaffen im Weltraum könnte einen klaren Verstoß gegen den Weltraumvertrag von 1967 darstellen, der von 114 Staaten ratifiziert wurde und die friedliche Nutzung des Weltraums vorschreibt.

Angesichts dieser Bedrohung passt sich die NATO laufend an neue Herausforderungen an. Dazu gehören unter anderem das Teilen von Geheimdienstinformationen und der Aufbau nationaler Weltraumkommandozentralen. Des Weiteren wird an der Entwicklung kleinerer, manövrierfähiger und besser geschützter Satelliten gearbeitet, um die Verteidigungsfähigkeit zu erhöhen. Die NATO kündigte zudem eine verstärkte Überwachung der Arktis an, da die Eisschmelze die Region zunehmend für Anrainerstaaten und China zugänglich macht.

NATO-Strategie in der Arktis

Rutte hebt hervor, dass sowohl China als auch Russland neue Seewege nutzen und Teile der Arktis militarisieren. Um diesen Entwicklungen begegnen zu können, sollen Satelliten dazu beitragen, Bewegungen an Land und auf See zu überwachen und eine sichere Kommunikation für die Truppen zu gewährleisten. Laut den Plänen der NATO sollen zusammen mit den arktischen Anrainern neue weltraumgestützte Fähigkeiten entwickelt sowie kommerziell genutzte Satelliten gemeinsam verwendet werden. Die endgültige Entscheidung dazu wird auf dem NATO-Gipfel am Ende Juni in Den Haag erwartet.

Die Reformen in der Weltraumstrategie sind Teil der Bemühungen der NATO, sich an das sich verändernde geopolitische Umfeld anzupassen. Rutte verdeutlichte, dass der Weltraum für die NATO immer wichtiger für die Abschreckung und Verteidigung wird. Der Weltraum wird mittlerweile als ein gefährlicher und unvorhersehbarer Raum beschrieben, in dem ein zunehmender Wettbewerb stattfindet. Im Rahmen einer 2021 beschlossenen Strategie gilt die Beistandsverpflichtung gemäß Artikel 5 der NATO auch für Angriffe, die im oder aus dem Weltraum erfolgen.

Die wachsenden Spannungen und die militärischen Ambitionen Russlands zeigen, dass die Rolle des Weltraums in zukünftigen Konflikten nicht unterschätzt werden darf. Die NATO sieht sich der Herausforderung gegenüber, sowohl ihre eigenen Fähigkeiten zu verbessern als auch auf die neuen Bedrohungen, insbesondere durch Russland und China, zu reagieren. Wie sich diese Strategien konkret umsetzen lassen, bleibt abzuwarten.

Für weitere Informationen über die strategischen Überlegungen der NATO im Weltraum besuchen Sie Spiegel.

Details
Vorfall Terrorismus
Ort Den Haag, Niederlande
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