Eichstätter Bischof warnt: Kirchensteuer steht vor dem Aus!
Eichstätt, Deutschland - Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat kürzlich in einer Warnung an die katholische Kirche ausgeführt, dass die Institution sich langfristig auf das Ende der Kirchensteuer einstellen muss. Dies berichtet Sächsische.de. Hanke betont, dass eine sofortige Abschaffung der Kirchensteuer katastrophale Folgen wie Massenentlassungen nach sich ziehen würde. Er sieht die Notwendigkeit, neue Finanzierungsquellen zu erschließen, da die Kirche sich nicht mehr ausschließlich auf diese Einnahmequelle verlassen kann.
Der Bischof hebt hervor, dass die Gesellschaft weltweit in vielen Ländern, wie in Österreich, Italien, Frankreich und den USA, erfolgreich ohne eine staatlich erhobene Kirchensteuer funktioniert. Diese Beispiele verdeutlichen, dass auch die katholische Kirche auf alternative Einnahmequellen angewiesen ist, um ihre Zukunft zu sichern. Hanke warnt, dass der Druck zur Rechtfertigung kirchlicher Aktivitäten steigen wird, sollte die Finanzierung fortan nur auf freiwilligen Beiträgen basieren.
Finanzskandal und Verantwortung
Ein aktueller Finanzskandal in seinem Bistum hat Hanke zusätzlich belastet, da Mitarbeiter rund 60 Millionen US-Dollar in riskante Immobilien investiert hatten. Diese Investitionen konnten nicht zurückgeholt werden, was das Vertrauen in die Finanzverwaltung untergraben hat. Hanke hat über einen Rücktritt nachgedacht, bleibt jedoch im Amt, um für notwendige Aufklärung und Veränderungen zu sorgen.
Zusätzlich kritisiert Hanke die Gier in der Gesellschaft und weist auf eine wachsende, jedoch oft verborgene Armut hin, insbesondere bei Hilfsorganisationen wie Tafeln. Er betont die Verantwortung der Kirche gegenüber den Bedürftigen und fordert mehr Sensibilität von der Politik bezüglich gesellschaftlicher Werte, die nicht im Bruttosozialprodukt erfasst sind.
Kritik an den bestehenden Strukturen
Hanke ist seit Ende 2006 Bischof von Eichstätt und war zuvor Abt der Benediktinerabtei Plankstetten. In seiner neuen Rolle reflektiert er über seine finanzielle Situation, in der er ein hohes vierstelliges Monatsgehalt bezieht, jedoch keine Immobilien oder Aktien besitzt. Stattdessen versucht er, soziale Projekte durch Spenden zu unterstützen.
In einem weiteren wichtigen Punkt äußert Hanke Kritik an den pastoralen Strukturen innerhalb der Kirche. Er fordert, dass ein Bischof enger an eine Pfarrei gebunden sein sollte und spricht auch an, dass er gelegentlich für ausgefallene Pfarrer einspringt. Der Kontakt zu den Gläubigen ist ihm dabei besonders wichtig.
Insgesamt steht Bischof Hanke vor der Herausforderung, die Kirche in einem sich wandelnden Finanzierungsumfeld neu zu positionieren. Die Diskussion über die Finanzierung der Kirchen in Europa zeigt, dass es große Unterschiede auf diesem Gebiet gibt, die durch historische und gesellschaftliche Entwicklungen beeinflusst werden. Laut Katholisch.de finanzieren sich in den meisten Regionen Kirchen durch Spenden und Zuwendungen von Gläubigen, was die Dringlichkeit einer Umstrukturierung unterstreicht.
In Anbetracht der gegenwärtigen Lage und der Herausforderungen, vor denen die Kirche steht, sind innovative Ansätze und ein Umdenken in der Finanzpolitik gefragt. Die Kirche muss sich weiterentwickeln, um ihre soziale Verantwortung und Mission auch in Zukunft erfüllen zu können.
Details | |
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Vorfall | Finanzskandal |
Ort | Eichstätt, Deutschland |
Schaden in € | 60000000 |
Quellen |