Rotwandhaus schließt erneut: Wasserproblem sorgt für Pächterwechsel!

Rotwandhaus, 83727 Schliersee, Deutschland - Das Rotwandhaus, eine beliebte Berghütte oberhalb des Spitzingsees, bleibt erneut geschlossen. Die Schließung ist auf erhebliche Probleme mit der Wasserversorgung und Wasseraufbereitung zurückzuführen. Der Wirt der Hütte wurde fristlos entlassen, nachdem es zu grober Fahrlässigkeit kam, wie Anselm Greulich, der Schatzmeister der Sektion Turner-Alpenkränzchen des Deutschen Alpenvereins (DAV), berichtet. Der Wirt hatte Wasser direkt vor der Aufbereitungsanlage entnommen, ohne die Sektion in Kenntnis zu setzen. Diese Entscheidung brachte gravierende Folgen mit sich.
Bereits vor einem Jahr musste die Hütte aufgrund von Magen-Darm-Beschwerden bei 21 Besuchern schließen. Damals wurden sieben Betroffene ins Krankenhaus eingeliefert. Untersuchungen des Trinkwassers ergaben, dass Kolibakterien sowie Noroviren und Rotaviren nachgewiesen wurden. Die Rotaviren stammten aus der Quelle unterhalb der Hütte. Nach diesem Vorfall wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserversorgung, einschließlich mechanischer Filter und UV-Bestrahlung, eingeführt, doch es stellte sich heraus, dass die UV-Lampe nun defekt ist.
Neuanfang in Sicht
Der Pachtvertrag mit dem bisherigen Wirt war bereits regulär zum Ende Juni gekündigt. Ab dem 1. Juli wird ein neues Pächterpaar die Hütte übernehmen, wobei bereits über die Möglichkeit eines früheren Starts nachgedacht wird. Diese Hütte ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, Mountainbiker und Kletterer. Bei schönem Wetter kommen bis zu 1.000 Tagesgäste, und im Winter zieht das Gebiet zudem Skitourengeher an.
Die Herausforderungen, mit denen Berghütten bezüglich der Wasserversorgung konfrontiert sind, sind nicht neu. Als Teil der Alpine Region sind Wasserquellen häufig begrenzt und hängen von verschiedenen klimatischen Faktoren ab. Wasserläufe, die oft über 50 Tage unter der Erde fließen, kommen für Hütten als während der warmen Monate verfügbare Wasserressourcen zum Einsatz. Viele Hütten nutzen dazu oberflächennahe Wasservorräte, wie Niederschläge oder Schmelzwasser von Gletschern. Diese natürlichen Wasserspeicher sind essentiell, da ihr Rückgang aufgrund des Klimawandels die Verfügbarkeit von Wasser für hochalpine Hütten effektiver einschränkt.
Um den Wasserverbrauch in diesen Höhenlagen zu reduzieren, haben Hüttenwirtsleute bereits verschiedene Maßnahmen, wie Duschmarken und eine Einsparung des Spülwassers, eingeführt. In Zeiten akuten Wassermangels müssen möglicherweise Waschräume und Toiletten gesperrt oder auf Trockentoiletten umgestellt werden. In extremen Fällen wird Wasser auch mit Hubschraubern oder Materialseilbahnen zur Hütte transportiert.
alpenverein.de informiert über die Herausforderungen und Maßnahmen bezüglich der Wasserversorgung der Alpenvereinshütten.
Die Situation des Rotwandhauses ist ein eindringliches Beispiel dafür, wie wichtig ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Wasserressource ist. Bei einer derart hohen Besucherfrequenz ist es für die neuen Pächter unerlässlich, das Vertrauen der Gäste wiederherzustellen und die Sicherheitsstandards zu garantieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Zustände in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln werden. pnp.de berichtet über die aktuellen Entwicklungen rund um die Hütte.
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Ort | Rotwandhaus, 83727 Schliersee, Deutschland |
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