Französisch für Mediziner: Neue Kurse stärken grenzüberschreitende Kommunikation

Die Universität des Saarlandes fördert mit dem Projekt „Französisch und mehr“ die Mehrsprachigkeit im Gesundheitswesen.
Die Universität des Saarlandes fördert mit dem Projekt „Französisch und mehr“ die Mehrsprachigkeit im Gesundheitswesen.

Saarbrücken, Deutschland - Das Projekt „Französisch und mehr“ der Universität des Saarlandes hat nun einen bedeutenden Schritt in der Förderung der Mehrsprachigkeit und der Attraktivität des Sprachenlernens gemacht. Rund 30 Beschäftigte aus Gesundheitsberufen haben an einem speziellen Französischkurs teilgenommen, der sie auf alltägliche Situationen in Arztpraxen und Krankenhäusern vorbereitet hat. Austragungsort der Abschlussveranstaltung, bei der die Teilnahmebescheinigungen übergeben werden, ist die Staatskanzlei des Saarlandes am 4. Februar 2025. Ziel dieses Projekts ist die Verbesserung der deutsch-französischen Kommunikation im Gesundheitswesen, ein essentieller Aspekt in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Der pilotierte Sprachkurs „Französisch für den Beruf – Gesundheitswesen“ begann bereits im November 2024 und wurde wissenschaftlich begleitet. Über einen Zeitraum von zehn Online-Modulen wurden praxisnahe Anwendungen für die Verständigung mit Patienten und deren Angehörigen vermittelt. Zu den Themen des Kurses gehörten unter anderem „Symptome benennen“, „Körperteile“ sowie „Medikamente und Therapie“. Eine Umfrage aus dem Frühjahr 2024, die unter etwa 200 Fachkräften stattfand, bekräftigte den Bedarf an berufspezifischen Französisch-Sprachlernangeboten im Saarland, was von der saarland.de festgehalten wurde.

Projektziele und zukünftige Kurse

Geplant sind künftig weitere Kurse, die andere Berufsgruppen ansprechen sollen, darunter der Bereich grenzüberschreitende Sicherheit und der Einzelhandel. Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann leitet das Projekt mit Unterstützung der Saarländischen Staatskanzlei. „Französisch und mehr – Sprachenlernen im Saarland“ hat das Ziel, ein Gesamtkonzept zur Förderung von Mehrsprachigkeit im Saarland zu entwickeln und das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Französischen zu schärfen. Die Kurse sollen auch für Menschen mit Schichtdienst gut vereinbar sein und finanziell unterstützt werden.

Einblicke in die Umfrage zeigen, dass 71 Prozent der befragten Fachkräfte Übersetzungs-Apps nutzen, um Kommunikationsbarrieren zu überwinden. Ein Viertel der Befragten gibt an, dass sie Französisch nie nutzen, was den Bedarf an einer gezielten Sprachförderung unterstreicht. Weitere Sprachkurse sind in Planung, darunter ein Einstiegskurs und ein Aufbaukurs für Fortgeschrittene im Gesundheitsbereich. Zudem ist eine ähnliche Umfrage in Lothringen vorgesehen, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu stärken, wie vhs-saar berichtet.

Kursdetails und Anmeldung

Der Sprachkurs „Französisch für den Beruf – Gesundheitswesen“ ist speziell für Personen im Gesundheitswesen mit Patient*innenkontakt in der deutsch-französischen Grenzregion entwickelt worden. Das Angebot umfasst 10 praxisorientierte Module, die die grundlegenden Kommunikationsanlässe im Krankenhaus und in Arztpraxen abdecken. Zu den thematisierten Inhalten zählen unter anderem Patient*innengespräche, Anamnese sowie wichtige Dokumente wie Rezepte oder Krankenversichertenkarten. Die Kurse sind hybrid angelegt, was bedeutet, dass sie online oder in Präsenz stattfinden können. Anmeldungen sind bis zum 29. Oktober 2024 möglich und erfolgen per E-Mail an lisa.biehl@vhs-saar.de.

Durch das Projekt „Französisch und mehr“ soll nicht nur die Kommunikation im Gesundheitswesen effizienter gestaltet werden, sondern auch die gesellschaftliche Integration und das gegenseitige Verständnis zwischen den Kulturen gefördert werden. Das Interesse an solchen Sprachkursen zeigt sich als vielversprechend und notwendig in einer Region, die stark von den französischsprachigen Nachbarn geprägt ist.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Saarbrücken, Deutschland
Quellen