Neuer Prozess gegen Weinstein: Geschworene aus 12 Personen gewählt!
New York, USA - Der Prozess gegen Harvey Weinstein geht in eine neue Runde. An diesem Mittwoch beginnen in New York die Auftaktplädoyers in einem neu aufgelegten Verfahren wegen mutmaßlicher Sexualverbrechen. Die Jury, die aus sieben Frauen und fünf Männern besteht, wurde aus fast 300 potenziellen Geschworenen ausgewählt, und sechs Ersatzjuroren stehen bereit. Das Auswahlverfahren wurde als „rigorosen und zeitweise zermürbenden“ Prozess beschrieben, der viel Zeit in Anspruch nahm und für alle Beteiligten anstrengend war, so die Berichte von FAZ.
Harvey Weinstein, der mit dem Schuldspruch aus dem Jahr 2020 wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung in die Schlagzeilen geriet, sieht sich nun erneut mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Der frühere Filmproduzent hofft auf einen „fairen Prozess“ und die Möglichkeit, seinen Namen reinzuwaschen. Die Anklage beruft sich dabei auf Aussagen von Hauptbelastungszeuginnen, darunter Mimi Haleyi aus dem Jahr 2006 und Jessica Mann aus dem Jahr 2013. Eine weitere Frau hebt hervor, dass sie 2006 von Weinstein zu Oralverkehr gezwungen worden sei; deren Aussage fand im ersten Verfahren jedoch keine Berücksichtigung. Weinstein hat sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass alle Kontakte einvernehmlich gewesen seien.
Gesundheitliche Probleme und Prozessdauer
Weinsteins gesundheitliche Probleme haben dazu geführt, dass ein Richter ihm erlaubt hat, während des Prozesses im Krankenhaus zu übernachten. Experten schätzen, dass das Verfahren sich über etwa fünf Wochen erstrecken könnte. In Anbetracht der schwerwiegenden Vorwürfe und der breiten Medienberichterstattung wird das Verfahren nicht nur für die Hauptakteure, sondern auch für die Öffentlichkeit von großem Interesse sein.
Die aktuellen Ereignisse um Harvey Weinstein sind eng mit den Entwicklungen im Rahmen der #MeToo-Bewegung verbunden, die eine öffentliche Debatte über sexuelle Übergriffe angestoßen hat. Der öffentliche Druck hat zu Reformen im Sexualstrafrecht geführt, um Opfern von sexueller Gewalt gerecht zu werden und Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Auch wenn die Reformen, wie etwa die Einführung des Grundsatzes „Nein heißt Nein“ oder die längeren Verjährungsfristen für sexuelle Übergriffe, Fortschritte darstellen, gibt es weiterhin Kritik an der Umsetzung dieser Gesetze.
Reform des Sexualstrafrechts
Die Reformen beinhalten auch neue Tatbestände wie „Sexuelle Belästigung“ und „Upskirting“ und verschärfen die Strafen für Vergewaltigung. Richter sind heute sensitiver für sexuelle Gewalt und berücksichtigen das Leid der Opfer in ihren Urteilen. Dennoch bleiben Fragen zum Einvernehmen bei sexuellen Handlungen umstritten, wobei einige Kritiker argumentieren, dass die neuen Gesetze zu weit gehen könnten. Trotz dieser Herausforderungen wird allgemein anerkannt, dass der öffentliche Druck dazu beiträgt, sexuelle Übergriffe stärker zu ächten und Opfern mehr Gehör zu schenken. Die Reformen sind ein richtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit und Schutz für Betroffene, jedoch bleibt abzuwarten, wie sich das reformierte Sexualstrafrecht in der Praxis bewährt, so Nierfeld.
Details | |
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Vorfall | Sexualdelikte |
Ort | New York, USA |
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