Streit um Windkraft: Bürger wehren sich gegen Kuppendorfer Windpark!

Kuppendorf, Deutschland - Am 23. April 2025 fand im Gasthaus „Zur Mühle“ in Kuppendorf ein Infoabend der Kirchdorfer Windenergie Projektentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG (KWP) statt. Rund 70 Teilnehmer, bestehend aus Befürwortern und Gegnern der geplanten Windkraftanlagen, kamen zusammen, um ihre Meinungen auszutauschen. Die anvisierten Windkraftanlagen sollen im Rahmen eines „Bürgerwindparks“ realisiert werden, jedoch auf einem Areal, das nicht im Flächennutzungsplan „Windkraft“ der Samtgemeinde Kirchdorf erfasst ist.

Die Diskussion drehte sich vor allem um die geplanten 10 bis 12 Windkraftanlagen, deren Baukosten auf insgesamt 120 bis 150 Millionen Euro geschätzt werden. KWP hebt hervor, dass der Standort Kirchdorf optimal sei, um den produzierten Strom effizient über 380-kV-Leitungen abzutransportieren. Zudem ist der Bau von Speichern zur Sicherung der Stromversorgung geplant. Auf der anderen Seite äußerten die Bürger Bedenken über eine mögliche „Umzingelung“ durch Windkraftanlagen und kritisierten, dass der Flächennutzungsplan der Kommune keine maximale Anzahl an Windkraftanlagen vorsieht.

Meinungsumfrage und Bedenken der Bürger

Eine während des Infoabends durchgeführte Umfrage zeigte, dass 60 Prozent der Teilnehmer gegen den Ausbau der Windenergie in Kirchdorf sind, während nur 40 Prozent diesen unterstützen. Neben den finanziellen Aspekten äußern Bürger zudem Sorgen, dass die Harmonie in der Gemeinde durch die Windkraftprojekte gefährdet werden könnte. KWP konfrontiert diese Bedenken mit dem Hinweis, dass die Abstandsregelung von drei Kilometern nicht mehr gültig ist, was zu einer emotionalen Diskussion zwischen den Projektentwicklern und den Gegnern führte, die eine Zersiedlung des Ortes befürchten.

KWP verspricht jedoch, dass ein Teil der Umsätze an lokale gemeinnützige Organisationen ausgeschüttet werden soll. Zudem sollen Investitionsoptionen auch auf Nachbarkommunen ausgeweitet werden, falls nicht genügend lokale Investoren gewonnen werden können. Dies könnte potenziell die Akzeptanz der Windkraftprojekte in der Region erhöhen, da finanzielle Beteiligungsmodelle die positiven Wahrnehmung bei den Anwohnern fördern können. Laut energiewinde.orsted.de sind solche Beteiligungsmodelle von großer Bedeutung, um die Akzeptanz von Windprojekten zu steigern.

Finanzielle Beteiligungsmodelle und Bürgerbeteiligung

Die potenziellen finanziellen Beteiligungsmodelle beinhalten sowohl aktive als auch passive Teilhabe. Während aktive Teilhabe durch direkte Investitionen in den Windpark geschieht, profitieren Anwohner bei passiver Teilhabe von indirekten Vorteilen wie Zahlungen an die Gemeinde für lokale Einrichtungen oder vergünstigte Stromtarife. Allerdings gibt es keine bundeseinheitlichen Regeln zur Anwohnerbeteiligung, was die Planer vor Herausforderungen stellt. Hierzu und zu weiteren Fragen hat das Unternehmen eueco aktuell aktualisierte Leitfäden veröffentlicht, um Projektträgern bei der Umsetzung von Bürgerbeteiligungen zu helfen. Diese Leitfäden sind digital verfügbar und bieten wertvolle Informationen zur Ausgestaltung und Organisation von Bürgerbeteiligungen im Bereich erneuerbare Energien.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die angestrebten Windkraftprojekte in Kirchdorf auf ein geteiltes Meinungsbild in der Bevölkerung treffen. Während einige die Vorteile der Windenergie und deren Umsetzung betonen, stehen andere den Planungen skeptisch gegenüber und äußern konkrete Umwelt- und Gemeinschaftsbedenken. Der Verlauf der Debatte und die Ergebnisse weiterer Informationsveranstaltungen werden entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Windkraft in der Region sein.

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Vorfall Umwelt
Ort Kuppendorf, Deutschland
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