Zugunfall in Wolfstein: Sicherheit an Bahnübergängen erneut in Frage!

Wolfstein, Deutschland - Am 10. April ereignete sich ein schwerer Unfall in Wolfstein, bei dem ein Zug mit einem Auto kollidierte. Die Autofahrerin stand zum Zeitpunkt des Vorfalls auf den Gleisen, als der Zug von der Seite nahte. Einsatzkräfte reagierten schnell auf den Vorfall, doch die Unsicherheit nach dem Einsatz blieb bestehen. Diese Situation wirft erneut Fragen zur Sicherheit an unbeschrankten Bahnübergängen auf, die in der Vergangenheit bereits für zahlreiche Unfälle verantwortlich waren, wie rheinpfalz.de berichtet.
Ein besonders eindringliches Beispiel für die Gefahr an Bahnübergängen ereignete sich kürzlich in Schwaben. Ein 23-jähriger Autofahrer fuhr trotz eines roten Blinklichts am Andreaskreuz über die Gleise und wurde von einem Personenzug erfasst. Der Zug, der von Krumbach kam, konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Bei dem Aufprall wurde die linke Seite des Autos aufgerissen. Der Fahrer wurde leicht verletzt, während der Zugführer und die 15 Fahrgäste unverletzt blieben. Dennoch war der Zug nach dem Unfall beschädigt, was dazu führte, dass die Fahrgäste auf einen Schienenersatzverkehr ausweichen mussten. Die Verbindungsstraße war während der Unfallaufnahme blockiert. Laut dem Notruf, der um 8:43 Uhr bei der Leitstelle einging, kümmerte sich der Rettungsdienst um den verletzten Fahrer, während Sicherheitsmitarbeiter der Deutschen Bahn die Schienen überprüften und anschließend freigaben, wie tag24.de berichtet.
Sicherheitsbedenken an Bahnübergängen
Die Tatsache, dass Unfälle an Bahnübergängen häufig vorkommen, ist alarmierend. Laut einer Studie des Internationalen Eisenbahnverbandes UIC passieren 27 Prozent aller Zugunfälle an diesen Gefahrenstellen. Bei Unfällen mit Todesfolge sind es sogar 98 Prozent. Stefan Pöting, Leiter Bahntechnik bei TÜV NORD, hebt hervor, dass jeder dritte Unfall aus der Sicht der Bahn an einem Bahnübergang geschieht, während aus der Sicht des Straßenverkehrs weniger als jeder hundertste Unfall dort eintritt. Die technischen Sicherheitseinrichtungen, wie Schranken und Warnlichter, leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit, da sie es erfordern, aktiv umfahren zu werden, um über die Gleise zu gelangen, wie tuev-nord-group.com feststellt.
Pöting warnt davor, die langen Bremswege von Zügen zu unterschätzen, die oft erst zu spät wahrgenommen werden. Ein Nahverkehrszug benötigt beispielsweise bei einer Geschwindigkeit von 160 km/h rund 700 Meter, um zum Stehen zu kommen. Dies hat fatale Folgen, denn selbst ein schwerer Lkw hat gegen einen Zug keine Chance. Aufgrund der leisen Züge und der oftmals fehlenden Schranken wird das Risiko, einen Bahnübergang zu überqueren, regulatorisch nicht ausreichend vermittelt. Daher appelliert Pöting an die Notwendigkeit der Aufklärung zur Verbesserung der Sicherheit: „Es ist besser, zu spät ans Ziel zu kommen, als ein Risiko einzugehen.“
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Ort | Wolfstein, Deutschland |
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