Haushaltskürzungen: Chance oder Bedrohung für die Forschung in Berlin?

Symposium an der TU Berlin diskutiert Herausforderungen und Chancen durch Haushaltskürzungen am 10. Juli 2025. Anmeldung bis 25. Juni.
Symposium an der TU Berlin diskutiert Herausforderungen und Chancen durch Haushaltskürzungen am 10. Juli 2025. Anmeldung bis 25. Juni. (Symbolbild/NAG)

Willdenowstraße 38, 12203 Berlin, Deutschland - In Deutschland steht die Forschungslandschaft vor einer schwierigen Herausforderung: Die geplanten Haushaltskürzungen könnten weitreichende Konsequenzen für zahlreiche Initiativen und Programme haben. Grund genug für die Technische Universität Berlin, ein Symposium unter dem Titel „Haushaltskürzungen – nur Herausforderung oder Chance zur Profilierung?“ zu veranstalten, das am 10. Juli 2025 im Nexus Institut in Berlin stattfinden wird. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Prof. Dr. Heike Graßmann, Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer und Prof. Henning Meyer, werden dabei über die Auswirkungen der Einsparungen diskutieren. Dieses Event bietet nicht nur eine Plattform für wertvolle Gespräche, sondern auch ein Get-together mit Snacks und Drinks sowie musikalischer Begleitung.

Die Dringlichkeit der Thematik wird durch die langanhaltenden Effekte der Einsparungen untermauert. Laut der Humboldt-Stiftung könnte die Qualität internationaler Forschungsstipendien leiden, da Kürzungen die Auswahlquote des Humboldt-Forschungsstipendienprogramms gefährden. Die Auswahlquote liegt derzeit bei etwa 30 Prozent, und sinkende Erfolgsaussichten könnten potenzielle Bewerber abschrecken. Dies würde insbesondere die Kooperationen mit Ländern in Lateinamerika und die Bemühungen um wissenschaftlichen Austausch mit China beeinträchtigen.

Folgen für die internationale Zusammenarbeit

Forschende wie die Institutsleiterin der Humboldt-Stiftung betonen die Wichtigkeit internationaler Kooperationen. Ein Drittel ihres Teams besteht aus internationalen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, die oft durch die Stiftung gefördert werden. Ein weiterer Trend, der besorgniserregend ist, ist die kürzliche Ankündigung der Bundesregierung, die Ausgaben für Krisenbewältigung und humanitäre Hilfe um mehrere Millionen Euro zu kürzen. Im kommenden Jahr wird der Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf 11,22 Milliarden Euro sinken, was einem Rückgang von 940 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies steht in starkem Widerspruch zum Koalitionsvertrag, der eine Investition von mindestens 0,7 Prozent der Wirtschaftskraft in Entwicklungszusammenarbeit fordert.

Die geplanten Kürzungen betreffen insbesondere vulnerable Gruppen weltweit, wie Mädchen und Frauen in Krisenregionen, und dies könnte dramatische Folgen haben, da UN-Berichten zufolge beinahe 300 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Die von der Global Citizen berichteten Organisationen fordern eine stabile Finanzierung, um die Fähigkeit Deutschlands zur Reaktion auf globale Krisen nicht zu gefährden. Ein starkes Engagement in der internationalen Forschungszusammenarbeit wird als entscheidend betrachtet, um die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen nachhaltig zu beeinflussen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die bevorstehenden Haushaltskürzungen sowohl für die akademische Forschung als auch für die internationale Zusammenarbeit besorgniserregende Auswirkungen haben könnten. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen appellieren an die politischen Entscheidungsträger, die Motivation von Forschenden nicht durch Kürzungen zu gefährden, sondern vielmehr auf die Chancen zu setzen, die internationale Kooperationen bieten.

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Ort Willdenowstraße 38, 12203 Berlin, Deutschland
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