Revolutionäre Elastokalorik: Saarbrücken wird zum Hotspot der Klimaforschung!

Saarbrücken, Deutschland - Vom 13. bis 15. Mai 2025 findet in Saarbrücken die Elastokalorik-Konferenz statt, die sich als bedeutendes Event für Forschung und Entwicklung in der Klimatechnologie etabliert. Veranstaltungsort ist das Innovation Center auf dem Campus der Saar-Universität, wo rund 100 internationale Forscherinnen und Forscher zusammenkommen werden. Organisiert wird die Konferenz von den Professoren Stefan Seelecke und Paul Motzki, die auch maßgeblich zur Forschung in diesem zukunftsträchtigen Bereich beigetragen haben. Ziel der Konferenz ist die Vernetzung und Förderung der Zusammenarbeit innerhalb der Elastokalorik-Forschung, die als saubere und energiesparende Technologie für Heizung und Kühlung gilt und das Potenzial hat, klimaschädliche Kältemittel und fossile Brennstoffe zu ersetzen, wie Uni-Saarland berichtet.

Elastokalorik ist eine festkörperbasierte Kühl- und Heiztechnologie, die ohne den Einsatz klimaschädlicher Kühlmittel auskommt. Diese innovative Technologie basiert auf Formgedächtnislegierungen, insbesondere Nickel-Titan, dessen einzigartige Eigenschaften große Temperaturunterschiede von bis zu 40 Grad ermöglichen können. Die Nachfrage nach energieeffizienten Klimasystemen steigt, was deren Relevanz für die Umwelt und den Energieverbrauch unterstreicht, wie imsl.de hervorhebt.

Forschung und Entwicklungen

Das Forschungsteam der Saar-Universität hat bereits zahlreiche Fortschritte erzielt, darunter die Entwicklung von Prototypen für Klimaanlagen und einem weltweit erstmals realisierten Mini-Kühlschrank. Letzterer nutzt ein innovatives Prinzip, bei dem ein Bündel aus 200 Mikrometer dünnen Nickel-Titan-Drähten um eine zylinderförmige Kühlkammer rotiert. Diese Drähte werden durch Ziehen und Entlasten aktiviert und ermöglichen eine Temperaturdifferenz von bis zu 15 Grad Celsius, ohne dass zusätzliche Sensoren nötig sind. Der Betrieb des Kühlschranks wird zudem durch künstliche Intelligenz optimiert, die die Position der Drähte bestimmt und deren Effizienz erhöht, wie aus den Berichten von futurezone.at ersichtlich ist.

Die Technologie zeigt sich als weit überlegen im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen und Wärmepumpen, da sie einen Wirkungsgrad von drei- bis fünfmal höher erreicht. Die ersten Heiz- und Kühldemonstratoren der Saarbrücker Forscher haben bereits die Entwicklung effizienter Systeme zur Folge, die in verschiedenen Bereichen Anwendung finden könnten, einschließlich der Gebäudeklimatisierung, Industriekühlung sowie in der E-Mobilität. Bereits jetzt arbeitet die Universität Saarland auch in Zusammenarbeit mit Automobilherstellern, um zu erforschen, wie Elastokalorik in Elektrofahrzeugen integriert werden kann, um Klimaanlagen leichter und effizienter zu gestalten.

Ausblick auf die Konferenz und darüber hinaus

Die Elastokalorik-Konferenz wird alle zwei Jahre an wechselnden Orten stattfinden und umfasst prominente Keynote-Speaker, wie Jaka Tušek von der Universität Ljubljana und Qingping Sun von der Hong Kong University. Die Fortführung der Forschung in diesem zukunftsträchtigen Bereich ist nicht nur durch die Gründung der International Elastocaloric Society im Jahr 2023 unterstützt, sondern auch durch den breiten Konsens der Fachwelt, dass Elastokalorik eine der „TOP Ten Emerging Technologies“ des Weltwirtschaftsforums ist. Diese Entwicklungen sind auch für die EU-Kommission von Bedeutung, die die Technologie als zukunftsweisend erachtet und die Förderung ihrer Implementierung in Betracht zieht.

Die Fortschritte in der Elastokalorik-Forschung könnten nicht nur zur Effizienzsteigerung bestehender Systeme führen, sondern auch einen grundlegenden Wandel in der Art und Weise bewirken, wie Heizung und Kühlung in Zukunft gestaltet werden.

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Vorfall Sonstiges
Ort Saarbrücken, Deutschland
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