Mercedes verkauft Niederlassung in Neu-Ulm – was bedeutet das für die Mitarbeiter?

Mercedes verkauft Niederlassung in Neu-Ulm – was bedeutet das für die Mitarbeiter?

Neu-Ulm, Deutschland - In einer bedeutenden Wende für die Automobilbranche hat Mercedes-Benz den Verkauf seiner Autohäuser in Deutschland eingeleitet. Der erste Standort, der seine Pforten für einen neuen Eigentümer öffnet, ist das Autohaus in Neu-Ulm. Hier übernimmt die Sterne Gruppe GmbH, ein Zusammenschluss von bekannten Traditionsunternehmen. Diese soll sich zu einem der größten Mercedes-Partner in Deutschland entwickeln und bringt bereits 15 Standorte in Süddeutschland mit rund 1.200 Mitarbeitenden mit.

Der Schritt von Mercedes hat das Ziel, den Vertrieb nachhaltiger und zukunftsfähiger zu gestalten. Dabei verzichtet der Autohersteller auf Verkäufe an reine Finanzinvestoren. Rund 8.000 Beschäftigte in insgesamt 80 Betrieben sind von diesen Veräußerungen betroffen. Nach Protesten der Arbeitnehmer hat man sich nun mit dem Betriebsrat auf die Bedingungen des Betriebsübergangs geeinigt. Die Gespräche mit potentiellen Käufern für weitere Niederlassungen laufen ermutigend, teilte der Konzern mit.

Neuer Besitzer, neue Chancen

Die Sterne Gruppe wird die Mercedes-Niederlassung in Neu-Ulm bis zum 1. Dezember 2025 vollständig übernehmen. Geschäftsführer Peter Schäfer und Lukas Ruf bekunden sich ausdrücklich positiv über das Team vor Ort. Die Integration in die bestehenden Strukturen von KMS und Abel+Ruf wird als Chance für eine erfolgreiche Zukunft betrachtet.

Mercedes hat bereits angekündigt, sich von weiteren rund 80 Autohäusern zu trennen. Dabei verfolgt man ein gezieltes Auswahlverfahren, das nach dem „Best Ownership“-Prinzip funktioniert. Voraussetzungen für die Käufer sind unter anderem eine fundierte Handelsexpertise und eine klare Investitionsbereitschaft. Die Sterne Gruppe gilt nicht nur als erfahrener Handelspartner, sondern verfolgt auch ein langfristiges Konzept für die Niederlassung in Neu-Ulm.

Herausforderungen in der Automobilindustrie

Deloitte rechnen 48% der großen Unternehmen, einschließlich OEMs, mit einem signifikanten Umsatzrückgang. Der Druck auf die Branche ist enorm, viele kleine Unternehmen zeigen sich zwar optimistischer, dennoch bleibt die Abhängigkeit von großen Zulieferern und Herstellern ein großes Risiko.

Die Sterne Gruppe zeigt sich jedoch gewappnet für die Herausforderungen der Zukunft. Mit einem geschätzten Umsatz von über 575 Millionen Euro für 2024 und einem hohen Stellenwert der Ausbildung – aktuell befinden sich 280 Auszubildende in der Ausbildung – setzt die Gruppe auf lokale Verankerung und Fokus auf Qualität.

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OrtNeu-Ulm, Deutschland
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